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Predigten zu Hesekiel 45,20

"Und ebenso sollst du tun am Siebten des Monats für den, der aus Versehen sündigt, und für den Einfältigen. Und so sollt ihr Sühnung tun für das Haus."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Das sollst du tun für den, der aus Versehen sündigt und für den Einfältigen

Hierin liegt eine rührende Fürsorge. Wenn einmal die Gottesdienste des neu errichteten Tempels geordnet wären und die Priester ihres Amtes pflegen würden, mit aller der Pracht, die ihnen vorgeschrieben war, so sollte der Irrenden und Einfältigen besonders gedacht und bestimmte Opfer für sie dargebracht werden. Vielleicht waren die irrenden zu sehr verhärtet, die Einfältigen zu stumpf, um selbst ein Opfer zu bringen; aber ihrer sollte nicht vergessen werden. Das Blut des Sündopfers sollte je am siebenten Tage eines Monats auf die Pfosten des Hauses und am Tor des inneren Vorhofes für sie gesprengt werden.

So oft wir uns, sei es daheim oder in der Gemeinde, zu dem Altar des HErrn nahen, sollten wir der Irrenden und Einfältigen gedenken. Wenn in einer Familie ein verirrtes Glied vermisst wird, so werden die Gedanken und die Gebete aller sich mehr auf den einen richten, als auf die anderen, die nicht irre gegangen sind. Wird demjenigen Kinde, dem es an Verstand fehlt, nicht mehr liebevolle Sorgfalt zugewandt, als denen, die selbst für sich sorgen können? Sollte es in der Familie Gottes anders sein? Hat nicht Jesus für den gefährdeten Petrus besonders gebetet? Hat Er nicht um Thomas willen jenen Söller noch ein zweites Mal aufgesucht? Führt der gute Hirte nicht die Schafmütter mit besonderer Sorgfalt? Je mehr wir den Sinn Gottes in uns aufnehmen, desto mehr werden auch wir für die Unwissenden und Verirrten sorgen lernen.

Es ist Raum genug für diese alle in des Vaters Haus, – ein warmer Willkomm und reichliche Vorräte warten ihrer dort. Wie Samuel von David, so spricht Gott von dem unbedeutendsten Gliede seiner Familie: „Sende hin und lass ihn holen, denn wir werden uns nicht setzen, bis er hierher komme.“