10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Hiob 27,6

"An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen: mein Herz schmäht nicht einen von meinen Tagen."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Von meiner Gerechtigkeit will ich nicht lassen

Hiob hatte ein Ideal, an dem er festhielt. Hast du ein solches? Ein Bild davon, was du sein könntest, und wonach du, durch Gottes Gnade, streben willst? Es sagte einmal einer: „Der Blick auf ein Ideal verhütet, dass die Eintönigkeit der Arbeit das Leben eintönig macht.“ Wahrlich, das Leben in sehr schwierig für solche, die kein himmlisches Ziel vor sich sehen, die niemals die Stimme vernommen haben: „Steige herauf!“ Das einfachste Tagewerk dagegen gewinnt an Reiz, wenn das Licht unsers Ideals es bescheint, wenn wir es erfassen, dass jede Strecke Weges, jeder Schritt uns dem ersehnten Ziele näher bringt.

Aber es gibt dabei der Hindernisse gar viele; schädliche Einflüsse sind zu bekämpfen; die Einflüsterungen, das Ziel doch fahren zu lassen, müssen zurückgewiesen werden. Wir sind etwa entmutigt, weil es uns so oft misslungen ist; wir glitten aus, wo wir hätten fest stehen sollen; wir erlahmten, wo wir gehofft hatten, durch kräftiges Ringen zu überwinden. Die Felsenpfade sind so steil, die Aufmunterungen von Seiten unserer Mitreisenden so spärlich; der Abhaltungsgründe, der Missverständnisse – wie Hiob sie von seinen Freunden erfuhr – sind so viele. Aber Jesus, der uns das Ideal vorgehalten hat, ist bereit, es in uns zu Stande zu bringen, wenn wir Ihm nur die Herzen öffnen und Ihm Eingang gewähren. Hungerst und dürstest du nach Gerechtigkeit? Du sollst gesättigt werden. Er weckt keine Hoffnung in der Seele, um sie dann zu täuschen.

Vorwärts! ringe nach dem Ziel, Nach dem Vaterland! Gibt es auch der Feinde viel, Dich führt Jesu Hand So sicherlich!