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Predigten zu Hohelied 1,5

"Ich bin schwarz, aber anmutig, Töchter Jerusalems, wie die Zelte Kedars , wie die Zeltbehänge Salomos."

Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Damit bezeugt sie in Betreff ihrer Geburt, dass sie ein Heidenkind ist. Aber sie fügt in einem Atem hinzu, doch lieblich, d. i. doch schön in den Augen des Königs, nämlich schwarz wie die schwarzen Zelte der Kedarener, doch lieblich und schön wie die wundervoll und schön bereiteten Teppiche Salomons; d. i. o, ihr Kinder Gottes, in mir selbst bin ich so gottlos, so hässlich wie alle Gottlosen, aber durch die Liebe meines Bräutigams bin ich schön, d. i. gerecht und heilig vor ihm. Damit legt die Gemeinde das rechte Bekenntnis ab, dass sie in sich selbst verwerflich und verdammlich, hässlich und abscheulich ist, fleischlich und unter die Sünde verkauft; hinwiederum dass sie in der Herrlichkeit ihres Königs ihm lieb und angenehm ist und also mit gutem Gewissen ihm dient und als eine gehorsame Tochter nach seinem Willen, nach seinem Reichs- und Hausgesetz ist und lebt. Der Teufel hört nicht auf, die Pracht der Gemeinde zu verdunkeln, und sie gleichsam in lauter Nacht zu hüllen, auch ihr allerlei anzuhängen und sie vor dem Gerichte Gottes anzuschwärzen, so dass die Gemeinde darüber zusammenschrickt; aber sie ergreift das Dennoch des Glaubens und spricht zum Trost aller Angefochtenen, die sie Töchter Jerusalems nennt, es aus, dass sie doch schön ist. Das glaubt sie und darauf ist sie stolz; denn der König hat es ihr gesagt.

Schwarz bin ich in mir selber
und arm und nackt und bloß,
doch lieblich in der Gnade
und herrlich, reich und groß.
Schwarz bin ich, schwarz geboren,
doch weiß im Gnadenstand!
Weiß bin ich erst geworden,
als ich mich schwarz befand.