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Predigten zu Jeremia 24,7

"Und ich will ihnen ein Herz geben, mich zu erkennen, dass ich der HERR bin; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren. -"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein

Wir erkennen Gott mit dem Herzen, den Sitz unsers inneren Lebens, und besonders unserer Liebe. Wie der Apostel sich ausdrückt, so ist es nötig, dass die Augen unsers Herzens geöffnet werden, damit wir Gott erkennen. „Wer nicht lieb hat, der kennet Gott nicht; denn Gott ist Liebe.“ Wenn etwas Liebloses in deinem Wesen ist, so wird dies deine Erkenntnis Gottes verdunkeln, wie der Hauch auf einer Fensterscheibe die herrlichste Landschaft unkenntlich macht. Gott gibt uns gerne ein Herz, das Ihn erkennt. Verlange darnach; bitte darum, so wird es dir werden.

Wir werden zunächst dazu geführt, Gott als Jehovah – den großen Unveränderlichen, allezeit Liebenden – zu erkennen; den Gott, der zu uns herabgestiegen ist, um uns zu retten. Dieser Erkenntnis bedürfen wir am meisten. Sind wir von Sünden und Niederlagen überwältigt; ganz entmutigt durch nutzlose Anstrengungen; von einem plötzlichen Sturme der Versuchung überrumpelt – da tut es Not, zu wissen, dass unsere Sünde Gott nicht überraschen, seine Liebe nicht ersticken, noch seine Geduld erschöpfen kann. O welch eine Verheißung ist dies, dass wir sollen sein Volk sein, und dass Er unser Gott sein will! O du unendlicher Gott, wie kannst du so elenden Geschöpfen wie wir sind – nein, ich will nicht von andern reden, sondern von mir – wie ich bin, zu deinen Auserwählten zählen? Ich wage nicht, zurückzublicken auf meine Vergangenheit, auch nicht in mein Herz hinein, sondern nur auf deine große Barmherzigkeit; denn ich bin schwach und unwürdig. Aber ich werde dich in Ewigkeit dafür anbeten, dass du mich erwählet hast – nicht um irgend eines eignen Verdienstes willen, sondern allein aus Liebe und Erbarmen. Und noch mehr – du hast dich selbst mir zu eigen gegeben. Was kann mir noch mangeln? Du bist meines Herzens Trost und mein Teil ewiglich.