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Predigten zu Jeremia 27,8

"Und es wird geschehen, die Nation und das Königreich, welche ihm, Nebukadnezar, dem König von Babel, nicht dienen und ihren Hals unter das Joch des Königs von Babel nicht geben wollen, selbige Nation, spricht der HERR, werde ich heimsuchen mit dem Schwerte und mit dem Hunger und mit der Pest, bis ich sie durch seine Hand aufgerieben habe."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Welches Volk dem König zu Babel nicht dienen will, das will ich heimsuchen

Es mag sein, dass du, wie das Volk Israel, schwer gesündigt und die Bande heiliger Gemeinschaft und Verwandtschaft mit Gott zerrissen hast. Die Folge davon ist wahrscheinlich in der Gestalt irgend einer Heimsuchung, eines Unglücks zu suchen, das schwer auf deinem Leben lastet. Das war, was der Überfall des Königs von Babylon, für Israel und die umliegenden Völker bedeutete. Lerne denn von diesen auffallenden Worten, dass deine beste Stellung jetzt eine demütige, kindlich ergebene sein soll. Beuge deinen Hals unter das Joch des Königs von Babel. Als Samuel dem Eli die unausbleiblichen Folgen seiner Versäumnisse in der Erziehung seiner Söhne vorhielt, sagte der alte Mann: „Es ist der Herr; Er tue, was Ihm wohlgefällt.“ An der über ihn verhängten Heimsuchung erkannte er Gottes gerechte Zulassung.

Also sei es auch bei dir. Nimm die verdiente Züchtigung an und gedenke daran: „Welchen der HErr lieb hat, den züchtiget Er; und Er stäupt einen jeglichen Sohn, den Er aufnimmt.“ Demütige dich unter die gewaltige Hand Gottes. Blicke über den Stolz und die Grausamkeit der Menschen hinweg, auf die zulassende Hand deines himmlischen Vaters. Bemühe dich das, was deine gegenwärtige Züchtigung dich lehren soll, recht aufzunehmen und zu beherzigen. Sie wird nur eine Zeit lang dauern. Kommt es dir vor, dass indessen die Menschen ihre Rechte überschreiten? Räche dich nicht selbst, sondern gib Raum ihrem Zorne; stelle deine Sache Gott anheim; die Rache ist sein – Er wird vergelten.

„Unsere Unwissenheit einzugestehen,“ sagt ein großer Prediger, „unser Unrecht zu bekennen, unsere Unfähigkeit zu bezeugen, eine Anerkennung, die uns nicht gebührt, abzulehnen, diese und ähnliche Aufgaben sind oft schwer und schmerzlich; aber sie sind von unberechenbarem Wert, um einen Charakter zu stählen.“