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Predigten zu Jeremia 3,23

"Fürwahr, trüglich ist von den Hügeln, von den Bergen her das Lärmen ; fürwahr, in der HERR, unserem Gott, ist das Heil Israels!"

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Wahrlich, es ist eitel Betrug mit Hügeln, und mit allen Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine Hilfe, denn am Herrn, unserm Gott.

Die göttlichen „Wahrlich“ in der heiligen Schrift sind immer feierlich und wichtig. Wir haben hier zwei Wahrlich; das eine versichert uns der Eitelkeit des Götzendienstes, das andere der Hilfe des Herrn. Als der Heiland in den Tagen seines Fleisches auf sein Volk schaute, da jammerte ihn desselben, weil sie in ihrer Sünde verschmachtet waren. So war Gottes Vaterherz zur Zeit der Propheten des alten Bundes bewegt, wenn er auf Israels Verirrungen blickte und sah, wie sie opferten und räucherten auf Bergen und Hügeln vor Götzen, die weder Auge noch Ohr hatten und nicht helfen konnten. Wie muss Gott in unsere Zeit hinein schauen, wenn er Tausende sieht, die neumodischen Götzen opfern und ihre Knie vor ihnen beugen? Man jagt nach Bergen des Goldes und der Ehre, und doch sind die Tiefen des Herzens so groß, dass alle diese Berge das Herz nicht ausfüllen können, es verschmachtet dabei. Man schwelgt in den grünen Hainen der Üppigkeit und Wollust, und was sind sie anders, als ein Feuer, das das Mark in den Beinen verzehrt. Wahrlich, es ist eitel Betrug mit Hügeln und mit allen Bergen. Laufet nicht nach vergänglichen Höhen; bauet keine Altäre, wo kein lebendiger Gott ist, der antworten könnte. Weinet nicht da, wo niemand die Tränen trocknet. Israel, komme zu deinem Gott! denn wahrlich, du hast keine Hilfe, denn an ihm. Verstehst du das nicht? Welch ein Jammer, dass man so lange sich betrügen lassen kann! „Sie essen und sind doch nicht satt, sie trinken und das Herz bleibt matt, denn es ist lauter Trügen!“ Mache dich auf und kehre zurück in's Vaterhaus! Dort ist ein Auge, das nach dir ausschaut, ein Herz, das für dich schlägt, eine volle Hand, die deiner wartet, Vaterarme, die dich umfangen wollen. Dort findest du, was du suchst. Und damit du es glaubest, ruft dein Gott dir zu: wahrlich! Wohl der Seele, die sich abwendet von allen betrügerischen Wegen und zurückkehrt zu ihrem Ursprung, der ewigen Lebensquelle. Sie kommt aus der Fremde in die Heimat, aus der Wüste in das Paradies.

Wer Dich hat, ist still und satt; wer Dir kann im Geist anhangen, darf nichts mehr verlangen. Darum sollst du auch alleine, Jesu, meine Freude sein. Amen