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Predigten zu Jeremia 46,28

"Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, spricht der HERR, denn ich bin mit dir. Denn ich werde den Garaus machen allen Nationen, wohin ich dich vertrieben habe; aber dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Fürchte dich nicht, du Jakob, mein Knecht, spricht der HErr; denn ich bin bei dir

In diesem Kapitel tritt uns lauter Kriegslärm entgegen. In beweglichen Worten schildert der Prophet den Überfall der Ägypter, wie sie wilden Wasserwogen gleich über die babylonischen Wälle hereinbrechen, um zurückgeschlagen und niedergeworfen, in Myriaden Tropfen trüben Schaumes zu zerstäuben. Das Ergebnis ist für das große Königreich Ägypten ein unglückseliges; seine Götter und seine Könige können sein wohlverdientes Gericht nicht von ihm abwenden; es muss den Kelch des Zorns und Grimms in seinem eignen Verderben austrinken.

Aber bei allen diesen Ereignissen gedenkt Gott seines Volkes. Auch Israel muss leiden unter den Folgen seiner Sünden. Wenn es nun hört von dem Unglück, das größere Völker betroffen hat, so mag es wohl fürchten, dass auch sein Schicksal ein unwiderruflich schreckliches sein wird. Wenn das starke Ägypten seine Todeswunde erhalten hat, an der es langsam verblutet, kann da noch eine Hoffnung vorhanden sein für das in Babylon gefangene Israel, dessen Heimatland wüste liegt? Auf solche bange Frage antwortet Gott mit tröstlichen, beruhigenden Worten: „Fürchte dich nicht, verzage nicht. Mit allen Heiden will ich's ein Ende machen; aber mit dir will ich's nicht ein Ende machen; – ich will dich nicht ungestraft lassen; aber ich will dich züchtigen mit Maßen und dich erretten.“

O der köstlichen Worte! Sind wir durch den Glauben an Jesum Gottes Kinder, geworden; – ist Gott mit uns in einen Bund getreten; – sind wir sein Eigentum – dann werden wir wohl gezüchtigt, doch nicht verworfen; – ob wir gleich gedemütigt und getadelt werden, so wird Gott es doch nicht ein Ende mit uns machen; wenn Er uns, seine Reben, reinigt, wird Er uns doch nicht wegwerfen. Wir dürfen innerlich ruhig bleiben, bei allen Schrecknissen, wovon die Welt überfallen wird.