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Predigten zu Jesaja 12,1

"Und an jenem Tage wirst du sagen: Ich preise dich, der HERR; denn du warst gegen mich erzürnt: dein Zorn hat sich gewendet, und du hast mich getröstet."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Zu derselben Zeit wirst du sagen: ich danke dir Herr, dass du zornig bist gewesen über mich und dein Zorn sich gewendet hat und tröstest mich.

Unmittelbar vor diesen Worten stellt der Herr seinem Volk eine besondere Gnadenzeit in Aussicht, in der er Israel sammeln werde aus allen Völkern. Wenn diese Gnadenzeit angebrochen sein werde, dann werde man ihm danken können für die vorausgegangene Gerichtszeit. Gericht und Gnade, Trübsal und Trost wechseln ab, nicht nur in der Geschichte der Völker, sondern auch im Leben der einzelnen Menschen. Es sind immer schwere Zeiten, wenn Gott einen Menschen seinen Zorn gegen die Sünde fühlen lässt, wenn er gerichtlich eingreift; er muss es aber tun, weil er die Liebe, der Heilige und Gerechte ist. Wehe uns, wenn wir die Verkehrtheiten unserer Kinder ohne Zucht und Strafe dahin gehen lassen! Wehe uns, wenn Gott uns laufen ließe, ohne Zucht, ohne uns wehe zu tun! Leicht tritt uns ja Gottes Liebe zurück, wenn er uns wehe tun muss; aber doch nur so lange, als wir ihn nicht ganz verstehen. Ist dieses der Fall und die Frage: Herr, warum? beantwortet, dann können wir uns beugen, und das Gericht erscheint uns als Gnade und Liebe, wie wir in Hebr. 12,11 so schön lesen: alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünket sie uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber darnach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübet sind. Wie gerne tröstet der Herr wieder, wenn er uns gezüchtigt hat. Jeremias sagt in Klagel. 3,33 der Herr plaget und betrübet die Menschenkinder nicht von Herzen; er ist voll von Liebe gegen uns und sobald es uns heilsam ist, tröstet er wieder und lässet uns seine Freundlichkeit erfahren. Ach, würden wir alle ihm die Zucht ersparen, durch völligen Gehorsam! Welche Freude würden wir ihm bereiten!

Herr, ich danke Dir für die Tage, in denen Du ernst mit mir geredet hast. Lass alle Deine Wege mit mir die friedsame Frucht der Gerechtigkeit wirken, die Dir wohlgefällt und bewahre mir das herzliche Vertrauen zu Deiner Liebe. Amen