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Predigten zu Johannes 17,10

"(und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein) und ich bin in ihnen verherrlicht."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein."

Nach dem Vorausgehenden und Nachfolgenden bezieht sich diese Aussage auf den Besitz von Menschen. Was Jesus gewonnen hat an Persönlichkeiten, ist gerade dadurch, dass sie an ihn gläubig wurden, auch unlöslich mit dem Vater verbunden. Was dem Vater gehorcht und gehört, wird dem Sohne zugeführt. Vater und Sohn sind so eins, dass, wer einen von ihnen liebt, auch den andern liebt. In Gott ist kein Gegensatz durch die Spaltung in Personen (wenn dieser Ausdruck überhaupt passt), sondern eine Mannigfaltigkeit der Offenbarung. Dieser reiche Gott neigt sich durch Jesus freundlich zu dir und spricht: "Was mein ist, ist dein." Das können wir kurzsichtigen, schwachmütigen Menschen jetzt auf Erden ebensowenig begreifen, wie ein zweijähriges Kind etwas davon hat, wenn es eine Million erbt. Ein Gummiball oder eine Leckerei für wenig Geld erscheinen ihm mehr wert. Aber wie im Lauf der Erziehung dem heranwachsenden Knaben und Jüngling der Wert des Geldes aufgeht, so werden wir Christen für unsern Reichtum erzogen, dass wir mehr und mehr verstehen lernen, was für eine Herrlichkeit unser wartet.

Das soll heute abend nach dem schweren Tagwerk voll Enttäuschungen und Verdriesslichkeiten mein Trost sein, dass du, Herr Jesus, mir die Bilder zeigst von dem Vaterhaus mit den vielen Wohnungen, und leise flüsterst: Was mein ist, das ist dein. Ich danke dir dafür. Amen.