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Predigten zu Josua 12,6

"Mose, der Knecht des HERRN, und die Kinder Israel schlugen sie; und Mose, der Knecht des HERRN, gab es als Besitztum den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamme Manasse."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Moses, der Knecht des HErrn, gab ihnen das Land

Wir sollen die Bedeutung eines Vorbildes nicht ungebührlich erzwingen, obschon wir ein solches wohl benützen dürfen, um eine, in anderen Teilen der Schrift enthaltenen Lehre, dadurch zu beleuchten. Solches trifft hier zu: Es ist bedeutsam, dass die dritthalb Stämme, denen Moses erlaubt hatte, jenseits des Jordans sich niederzulassen, nur einen geringen Anteil nahmen an dem nationalen Leben Israels und bald aus dessen Verband sich los- machten. Offenbar gingen sie auf in den Völkern, die sie hätten beherrschen sollen.

Teilweise trug die Schuld daran das Verlangen der Leute nach äußerer Wohlfahrt. Nach den Worten Deborahs blieb Ruben lieber zwischen den Hürden, zu hören das Blöcken der Herden, anstatt mit einzustehen bei dem Krieg der Befreiung von dem Joche Kanaans. Aber vorbildlich betrachtet, müssen wir nicht sagen, dass alles, was Moses uns gibt, schließlich uns genommen und aus unserem Besitztum verschwinden wird? Alles, was du in der Kraft deines eigenen Willens und Entschlusses zu tun versuchst, wird nicht gelingen und du wirst enttäuscht werden. Das Land sieht schön aus und ist auch gut bebaut: aber du wirst es nicht behalten können.

Die tiefsten Segnungen unsers inneren Lebens können nicht durch unsere eigenen Vorsätze gewonnen und uns zugesichert werden, mögen diese noch so heilig und aufrichtig gemeint sein. Diese Güter können wir nur insofern uns aneignen, als wir bleiben in Jesu, in dem unser Erbteil uns gutgeschrieben ist, und von dem wir es im Glauben empfangen. Außerhalb der bleibenden Gemeinschaft mit Jesu ist es uns unmöglich, irgend einen Segen festzuhalten, – und das ist unser Vorrecht. Lasset uns die Herzen erheben und den heiligen Geist bitten, dass Er uns das offenbare, was kein Auge gesehen, kein Ohr gehört hat, was auch in keines Menschen Herz gekommen ist, das aber Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben.