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Predigten zu Lukas 12,48

"wer ihn aber nicht wußte, aber getan hat, was der Schläge wert ist, wird mit wenigen geschlagen werden. Jedem aber, dem viel gegeben ist - viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und welchem viel befohlen ist, von dem wird man viel fordern.

Auch Leute, denen der Herr schon viel gegeben hat, können sich so stellen, als hätten sie nichts, oder wenig. Es kommt vor, dass der Herr ein solches Gefühl in uns aufsteigen lässt zur Vorbereitung für den Empfang neuer Gnade, wie wir ja immer wieder erfahren, dass neuen Segnungen Demütigungen vorausgehen. Es kann aber auch Zweifel, Unglaube und Undank sein, der uns erfahrene Gnade aus den Augen rückt,und das ist gefährlich. Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat, ist ein wichtiges Wort. Wenn wir nicht mit Dankbarkeit anerkennen, was der Herr uns gegeben, wie soll er uns weiter geben? Sagt der Herr uns: welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen, so denkt er nicht nur an das, was der Einzelne und was die Gemeinde sich angeeignet hat, was persönlicher Besitz geworden ist, sondern auch an das, was uns im Evangelium angeboten ist, was wir also haben könnten, wenn wir so im Glauben und in der Liebe zum Herrn ständen, wie es sein sollte. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass wir immer wieder zur apostolischen Gemeinde, zur ersten Kirche zurückgehen und fragen: hat sie nicht mehr Geist, mehr Glauben, mehr Liebe gehabt, als wir? Wir müssen unsern gegenwärtigen Zustand an den Verheißungen Gottes messen,und wir werden beständig finden, dass wir ärmer und schwächer sind, als der Herr uns haben möchte. Es ist also unsere Aufgabe und Vorrecht, dass wir das von uns unbesetzte, verheißene Land in Besitz nehmen im Glauben. Nur dann können wir dem nachkommen, was uns befohlen ist. Wie viel ist uns befohlen! In alle Welt sollen wir das Evangelium tragen; bis an das Ende der Erde sollen wir Jesu Zeugen sein und wie sieht es aus mit der Ausführung dieses Befehls? Groß ist unsere Verantwortung; denn Großes ist uns gegeben und befohlen.

Ach Herr! wie klein stehen wir da, solchen Worten gegenüber! Vergib alle Untreue, und führe Du uns in den vollen Besitz der uns angebotenen Gnade. Amen