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Predigten zu Lukas 15,1

"Es nahten aber zu ihm alle Zöllner und Sünder, ihn zu hören;"

Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Das heilige Evangelium lässt nicht den mindesten Raum für den Gedanken, dass Jesus das Gesetz, in den zehn Worten auf Sinai von Gott gegeben, als nicht mehr für alle Menschen verbindlich, beseitigt oder aufhebt; nicht den mindesten Raum für den Gedanken, dass der einige Gesetzgeber, der gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, nach seinem Ratschluss Unzucht oder Unehrlichkeit oder irgendwelche Sünde will, oder dass die Sünde nur eine besondere Form der Tugend oder ein Übergang zu derselben sei, wie etwa ein Fieber der Übergang zur Gesundheit. Jesus beschönigt im Evangelium nicht eine einzige Sünde, sieht nicht darüber hinweg, lässt sie nirgends ungestraft. Sagt er es doch, dass aus dem Herzen des Menschen hervorkommen böse Gedanken, Ehebruch, Hurerei usw. und dass alle diese bösen Stücke den Menschen verunreinigen! – Warum denn nahm Jesus solche unreinen Menschen auf? O, sie kamen, um ihn zu hören, sie kamen, um das von ihm zu hören, was andere Zöllner und Sünder in andern Städten von ihm gehört und wovon sie etwas vernommen hatten; sie kamen, damit das Bedürfnis ihrer Seelen gestillt werde, ob auch noch Gnade für sie wäre und wie sie von ihren Sünden erlöst werden möchten. Darum nahm Jesus sie nicht allein auf, sondern aß auch mit ihnen, um ihnen Zutrauen einzuflößen. Er führte über Tisch solche Reden mit ihnen, die alle Bedürfnisse ihrer Seelen stillten.

Jesus nimmt die Sünder an!
Saget doch dies Trostwort allen,
welche von der rechten Bahn
auf verkehrten Weg verfallen.
Hier ist, was sie retten kann:
Jesus nimmt die Sünder an.