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Predigten zu Lukas 24,24

"Und etliche von denen, die mit uns sind, gingen zu der Gruft und fanden es so, wie auch die Weiber gesagt hatten; ihn aber sahen sie nicht."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Auferstehung ohne den Auferstandenen! Das Grab war leer, Gottes Wort hatte es prophezeit. Aber der Herr selbst war nicht da! Wenn wir die Bibel lesen, möchte der Herr als Auferstandener mit uns reden. Wir verstehen nur Seine Sprache oft nicht. Wir glauben wohl, daß die Worte, die wir lesen, die Wahrheit sind; daran haben wir nicht den geringsten Zweifel.

Aber die Schrift ist vor uns, ohne daß die Gegenwart des Herrn da ist; Sein göttliches Licht scheint uns nicht! Der Text scheint ein lebloser Buchstabe zu sein; er ergreift uns nicht, sein Sinn bleibt uns verborgen. Unsere Herzen brennen nicht in uns, wenn wir ihn lesen. Der göttliche Hauch der Inspiration ist nicht gegenwärtig, die Kraft des Wortes Gottes wird nicht offenbar. Alles ist so, wie man es uns gesagt hat, aber Ihn selbst sehen wir nicht.

Der Herr kennt unseren Zustand und sagt uns dasselbe, was er zu den beiden Jüngern sagte, die die Worte unseres Textes aussprachen: «O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben...» (Lukas 24,25). Unser Verstand ist verdunkelt durch mancherlei Dinge, besonders durch unsere Berührung mit dem Geist dieser Weltzeit. Infolgedessen denken wir, die Schrift sei schwer zu verstehen. Das ist ein Irrtum; es liegt an uns. Wir haben unseren Verstand dem Feind überlassen, der ihn benebelt hat. Nun müssen wir ihn dem Herrn bringen, damit Er ihn reinigen und befreien kann. Laßt uns Ihm bekennen, wozu wir unseren Verstand hergegeben haben, und die Dinge, die Er verurteilt, erkennen und lassen! Dann wird Sein Blut uns reinigen und Sein Geist uns neu beleben.

Als der Herr selbst zu Seinen beiden Jüngern trat und mit ihnen wandelte, verstummten ihre Diskussionen sofort, und Er legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf Ihn bezog. Während der darauf folgenden Mahlzeit gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten Ihn. So wird der Herr auch uns in Seinem heiligen Wort begegnen, wenn unser Verstand von allem Nebel befreit ist und unser Herz bereit ist, Seinen Willen geschehen zu lassen. Während wir Sein Wort lesen, wird Er selbst bei uns sein; unser Herz wird in uns brennen, und endlich wird unser Bibellesen uns göttliches Leben mitteilen.