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Predigten zu Lukas 3,22

"und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herabstieg, und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden."

Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Hat Jesus je daran zweifeln können, ob er der Sohn Gottes, ob er der Geliebte des Vaters sei, ob der Vater an ihm ein Wohlgefallen habe? Wenn unser Herr je daran gezweifelt hätte, so wäre es nicht wahr, was geschrieben steht, dass er der Anfänger und Vollender unseres Glaubens gewesen ist. Es ist ganz etwas anderes, an etwas zu zweifeln, oder so von der Anfechtung überwältigt zu sein, dass, wenn man auch nicht zweifelt, sondern vielmehr glaubt, man eben deswegen, weil man glaubt, sich so voller Angst und Not befindet, indem man weiß, dass eben in solchem Wege der Wille Gottes geschehen und alle Gerechtigkeit erfüllt werden muss, und man eben da alle Gewalt der finstern Mächte gegen sich fühlt und in sich selbst lauter Machtlosigkeit. Eben in solcher Lage war nun auch unser Herr. Er machte solche Angst und Not für uns durch, auf dass wir nie unterliegen möchten unter der Wucht von allerlei Anfechtung. Er stand jetzt wie unser einer, für uns, machtlos und von allen höllischen Mächten angefochten, gänzlich entäußert, an dem Eingang des Weges, wo Tag für Tag, Schritt für Schritt, lauter Angst und Not ihn umlagern würden, er stand da ein Mitgenosse inmitten der Verlorenen. – Wie konnte es da anders sein, als dass der Vater ihm in solcher Lage zurief: Du bist mein Sohn, der Geliebte, an dir habe ich Wohlgefallen!

Gehet aus dem Strom der Zeiten
in das Meer der Ewigkeiten,
forscht den fernen Tiefen nach:
kein Geist wird in allen Gründen
je Erhab'ners können finden,
als der Vater von ihm sprach.