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Predigten zu Lukas 5,38

"sondern neuen Wein tut man in neue Schläuche, und beide werden zusammen erhalten."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Der Herr bereitete Seine Jünger auf die Veränderung vor, die nach Seiner Kreuzigung eintreten sollte. Er belehrte sie über dieses Neue durch Bilder aus dem Alltagsleben. Das alte Kleid und die alten Schläuche sind das Judentum und das Gesetz; das neue Stück Stoff und der neue Wein sind die Gnade und der Heilige Geist.

Diese Lehre gilt auch dem Christen, der in einem neuen Leben wandeln will. Als er gläubig wurde, empfing er den Heiligen Geist und wurde mit Ihm ausgerüstet zum Dienst. Aber er muß wachsam sein, damit er in einem neuen Leben wandelt. Er darf nicht vergessen, daß sein Herz von Natur das «Alte» liebt! Es schaut immer wieder zurück und unterwirft sich nicht dem «Neuen», dem Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus.

Laßt uns wachsam sein, damit unsere Methoden, unsere Arbeit und unsere Denkweise nicht zu «alten Schläuchen» werden, die der Heilige Geist nicht füllen kann! Wenn das der Fall ist, gibt es Unruhe und Erregung, Müdigkeit und Verdruß. Wer auf Fleisch vertraut, verläßt sich auf seine Erfahrung; er will alle Arbeit selbst tun und läßt sich immer mehr hetzen, und das alles ohne den Heiligen Geist... Dann zerreißen die Schläuche und das Kleid!

Der Heilige Geist, der in uns wohnt, will uns erneuern für unseren Dienst. Unter dem Gesetz wird der Diener Gottes müde und beladen; unter der Gnade und dem Geist des Lebens findet er Ruhe, Frieden und Freude. Seine Aufgabe wird ihm wie das Manna von oben her gegeben, mit der Frische des Taus vom Himmel, und durch das Ergebnis wird Gott geehrt.

Verhalten wir uns zu unserem täglichen Dienst wie zu einer Gabe, die aus dem Himmel kommt? Verrichten wir ihn als Söhne und Erben, oder aus Zwang und Gewohnheit, wie bezahlte Knechte? Arbeiten wir in der Ruhe Gottes? Er teilt uns ja die Aufgabe zu, wie Er es für richtig hält, und Er wohnt in uns. Beginnen wir den Tag mit Klagen und Seufzen über alles, was wir zu tun haben? Ist die Arbeit Seine oder unsere? Wird alles, was wir tun, durch Seine segnende Hand vollbracht?