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Predigten zu Maleachi 3,8

"Darf ein Mensch Gott berauben, dass ihr mich beraubet? Und ihr sprechet: Worin haben wir dich beraubt? In dem Zehnten und in dem Hebopfer."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Haben wir Ihn beraubt in bezug auf die Zeit, die wir Ihm widmen sollten, um beim Lesen Seines Wortes Seine Stimme zu hören, um zu beten und Fürbitte einzulegen? Nichts kann einen solchen Tagesanfang ersetzen, wenn wir auf Ihn hören, bevor wir auf die Stimme eines Menschen hören. Steht nicht geschrieben: «Er hat dich vorherbestimmt, ... die Stimme aus seinem Mund zu hören»? (Apostelgeschichte 22,14)

Wir haben Zeit für alle möglichen anderen Dinge – zum Plaudern mit Bekannten, zum Zeitunglesen und Radiohören. Aber haben wir Gott nicht die Zeit geraubt, die wir Ihm weihen sollten? Die erste Morgenstunde, die letzte Zeit des Abends und auch einen Moment am Mittag? Er möchte dann mit uns reden, Seinen Tau auf Sein Wort legen. Aber wie oft sind wir zur verabredeten Zeit nicht da! Haben wir Ihn dessen beraubt? Oder haben wir Ihm die Zeit geraubt, die wir anderen widmen sollten? Wir beschäftigen uns so gern mit uns selber und unseren eigenen Interessen. Die Stimme des Mazedoniers dringt nicht an unser Ohr, weil es von anderen Dingen eingenommen ist (Apostelgeschichte 16,9). Wir haben Seelen in ihrer Not an uns vorübergehen lassen, viele Gelegenheiten versäumt und unserem Gott dadurch die Freude und Befriedigung geraubt, Sich einer Seele zu nahen, Seine Liebe über sie auszuschütten und ihr Befreiung zu schenken.

Und wie oft berauben wir Gott auf dem Gebiet unseres Zeugendienstes! Die Art, wie wir uns benehmen, wie wir reden und handeln oder unser Äußeres sind keine Empfehlung für Ihn und ziehen die Menschen, die Er retten möchte, nicht an. Wir geben nicht unser Bestes für Seinen Dienst.

Oder behalten wir in unserer Hingabe einen Teil des Preises für uns? Die anderen merken es nicht, aber Gott weiß es. Haben wir Ihn dieser Opfergabe beraubt? In alten Zeiten waren die tapferen Männer in Israel ganz ihrem Gott geweiht. Die Jünger der Urgemeinde behielten nichts für sich. Wenn das bei uns auch der Fall wäre, würde sich manches ändern, und was auf unseren Text folgt, würde in Erfüllung gehen: «Prüft mich doch dadurch, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde!» (Maleachi 3,10).