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Predigten zu Markus 2,1

"Und nach etlichen Tagen ging er wiederum hinein nach Kapernaum, und es wurde ruchbar, dass er im Hause sei."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... es ward ruchbar, dass er im Hause war."

Dazu brauchte es keiner polizeilichen Anmeldung, keines Plakats am Fenster, keiner Anpreisung auf der Gasse. Ist Jesus wirklich in einem Hause, einem Verein, einer Unternehmung, einem Menschen, dann schlägt die Lohe aus dem Fenster! Dann gibt es Jesus-Wirkungen, die keine geistreiche Rede und keine goldstrotzende Tasche erzwingen können. Seine stille Hilfe, sein Seelentakt, seine Friedensworte, seine Liebestaten sind so besonders, dass das niemand nachmachen kann. Jesus ist originell und wirksam wie kein anderer. - War er heute in meinem Hause? Wenn keine fremde Seele etwas davon gemerkt hat - steht's gefährlich damit. Wenn wir Hausgenossen auch nichts davon wissen, braucht es erst recht kein Fremder zu glauben. Warum war er nicht da? Weiss ich keinen Grund für sein Fernbleiben? Was schuld daran ist, muss fortgeschafft werden. - War Jesus in meiner Arbeit? In meinen Reden vor anderen oder mit anderen, in meinem Briefeschreiben, in meinem Grübeln und Sinnen, in meiner Unterhaltung und Erholung? Darüber sich abends klar werden, das kann's schaffen, dass man Buße tue über einen versäumten, leeren, nutzlos gelebten Tag.

O, Herr Jesu, vergib, dass wir heute nicht besser auf deinen Besuch geachtet. Wir beteten dreimal: Komm, Herr Jesu, sei unser Gast - aber keiner kümmerte sich darum, ob du auch kamst. Und wenn du kamst, ob du bliebst. Erbarme dich meines Hauses, Herr Jesu, und wirke darin zum Segen. Amen.