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Predigten zu Matthäus 21,30

"Und er trat hin zu dem zweiten und sprach desgleichen. Der aber antwortete und sprach: Ich gehe, Herr, und ging nicht."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Mit diesen Worten wandte sich der Herr an die verantwortlichen Führer Israels. Aber dieses Gleichnis von den zwei Söhnen redet durch alle Jahrhunderte zu Gottes Volk, und wir wollen uns überlegen, welchen Platz wir darin einnehmen... Wie oft hat der Herr uns angesprochen und gesagt: «Mein Kind», wie in dem angeführten Gleichnis, und hat uns aufgefordert, in Seinem Weinberg zu arbeiten! Wir haben geantwortet: «Ich gehe, Herr!», und wir sind nicht gegangen!

Wir sollten darüber ernsthaft nachdenken; was für einen Wert hat ein Bekenntnis, wenn es nicht der Wirklichkeit entspricht? Der Herr sagt genau zu denen, die viel bekennen, aber nicht dementsprechend leben: «Ich werde dich ausspeien aus meinem Mund» (Offenbarung 3,16). Wir sind reich an Vorrechten und Segnungen unseres himmlischen Vaters, an Möglichkeiten, Seinen Willen kennenzulernen. Aber wie oft benehmen wir uns wie dieser Sohn! Unser Jawort hat keine Folgen. Wir haben es vorgezogen, nicht zu weit zu gehen, uns nicht zu sehr bloßzustellen. Wir haben uns daran gewöhnt zu sagen: «Ich gehe, Herr!» und dann nichts zu tun.

Damit haben wir uns an den Ungehorsam gewöhnt, und das hat schwerwiegende Folgen. Gott wollte auf uns zählen können, uns in die Werke einführen, die Er für uns zuvor bereitet hat. Wie oft bot Er uns die Gelegenheit dazu!

Wir wollen es eingestehen: Wir haben zu oft geantwortet, wie der Sohn im Gleichnis: «Ich gehe, Herr!» ohne daß sich etwas in unserem Leben änderte. Aber bei uns handelte es sich nicht um ein Gleichnis, sondern um die Wirklichkeit. Wenn wir unsere Vorrechte mißachten, werden wir die Folgen tragen müssen.

Der Herr hat gesagt: «Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und die Huren kommen eher in das Reich Gottes als ihr!» (Matthäus 21,31). Damit meint der Herr den ersten Sohn, der antwortete: «Ich will nicht!», den es danach aber reute und der ging. Oh, daß es doch wirklich Reue und Buße bei uns, Seinen Söhnen und Töchtern, geben möge! Laßt uns die Verantwortung auf uns nehmen, die mit unseren Vorrechten verbunden ist!