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Predigten zu Matthäus 5,10

"Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn das Himmelreich ist ihr.

Besonders bei dieser Seligpreisung unterscheidet sich die Denkart des Herrn sehr scharf von natürlich menschlicher Denkart. Wo hört man unter ungläubigen Menschen verfolgte Leute selig preisen? Nirgends! Der Herr preist sie glücklich, nicht zunächst um ihrer Verfolgung, sondern um ihrer Gesinnung willen, der das Himmelreich verheißen ist. Sie sind Gerechte, leben als Gerechte und stehen ein für die Gerechtigkeit. Darum verfolgt sie die Welt, denn sie hasst die Gerechtigkeit. Die Welt verfolgt keinen Gerechten, bis er ihr unbequem wird, sei es, dass er zeugt gegen ihre Ungerechtigkeit, oder dass seine Gerechtigkeit schweigend ihre Ungerechtigkeit in das Licht stellt. So ist es von jeher gewesen und so wird es bleiben. Die Welt hat dann allerlei Titel für die Gerechten: sie schilt sie überspannt, lieblos, oder gar ungerecht, und es ist ihr kein Mittel zu schlecht, sie aus dem Wege zu schaffen. In solchem Fall ist Gefahr für die Gerechten: gerade wenn, wie man zu sagen pflegt, das Gerechtigkeitsgefühl verletzt wird, will Fleisch und Blut leicht aufbegehren, so dass man sich fleischlicher Waffen bedient, bitter wird und bitter bleibt. Geschieht das, so verwandeln wir die Seligpreisung in ein Wehe. Verfolgungstage um der Gerechtigkeit willen sind Sterbenstage für unser Fleisch und Blut. Da gilt es wachen, stille sein und bitten für die, die uns beleidigen und verfolgen. Wer das nicht tut, leidet Schaden, und ist kein Nachfolger Jesu. – Nur denen, die solche Proben bestehen, und mit Selbstverleugnung ihr Kreuz tragen, verheißt der Herr das Himmelreich. Zwei Male verheißt er in diesen 9 Seligpreisungen das Himmelreich: die geistlich Armen tröstet er damit, indem er ihnen den ganzen Reichtum des Himmelreichs zuspricht; und so tröstet er auch die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten mit dem Himmelreich, weil sie hier unten vieles darangeben müssen. Was man hier um der Gerechtigkeit willen verliert, gewinnt man tausendfach als Reichsgenosse.

Herr, Du bist mir vorangegangen in der Verfolgung um der Gerechtigkeit willen. Schenke mir Deinen Sinn, in Deinen Fußstapfen zu wandeln zu Deiner Ehre. Amen