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Predigten zu Psalm 118,16

"Die Rechte des HERRN ist erhoben, die Rechte des HERRN tut mächtige Taten."

Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Unser teurer Herr und Heiland hat diesen Psalm nicht gesungen, da er auferstand und gen Himmel fuhr, sondern da das schrecklichste Leiden ihm bevorstand, da er wusste, dass sein Jünger Judas ihn verraten, dass die Schar der Schriftgelehrten und Hohenpriester kommen und ihn gefangen nehmen würde, dass man ihn des Todes schuldig erklären würde, dass man ihn martern und an ein Kreuz schlagen würde. Seht, es geht um das Bekenntnis; es geht darum, solches von der Rechten Gottes zu bekennen, dass die Rechte Gottes also erhöht ist, dass sie den Sieg behält, auf dass, wenn alles uns in's Ohr raunt: Es ist aus mit dir und mit allen Verheißungen Gottes, du hast dir was eingebildet, höre auf mit deinem Gebet und Flehen, – auf dass ebenda die Seele dennoch bleibe bei der Wahrheit: Ob ich auch untergehe und es eine verlorene Sache bei mir ist, so ist es doch nicht eine verlorene Sache bei dem Herrn, und sein Wort und seine Treue liegen nie unten! Es hat der Herr Jesus Christus, unser teurer Heiland, da er seinem Leiden entgegenging, solches gesagt und gesungen, auf dass die Wahrheit und das Bekenntnis dieser Wahrheit bei all den Seinen, die er mit seinem Blut erkauft hat, bleibe. Und so geht es denn für die Seele darum, dabei zu bleiben in allem Schmerz, in aller Traurigkeit und Verzagtheit, dass sie es festhalte, dass Jesus Christus sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät Gottes.

Des Herren Rechte die behält
den Sieg und ist erhöhet;
des Herren Rechte mächtig fällt,
was ihr entgegenstehet.
Tod, Teufel, Hölle, Welt und Sünd'
durch Christi Sieg gedämpfet sind,
ihr Zorn ist kraftlos worden.