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Predigten zu Richter 14,6

"Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er zerriß ihn, wie man ein Böcklein zerreißt; und er hatte gar nichts in seiner Hand. Und er tat seinem Vater und seiner Mutter nicht kund, was er getan hatte."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Simson begegnete einem brüllenden Löwen und zerriß ihn, nur durch Gottes Kraft, so als ob er ein Böcklein zerrisse. Seine einzige Waffe und Hilfe war der Geist des HERRN, der über ihn kam. Hat uns diese Geschichte nicht etwas zu sagen? Wenn Gott im Alten Bund ein Menschenleben ergreifen konnte, um ein Wunder zu tun, was sollte Er da nicht durch uns ausrichten können, die wir di Segnungen des Neuen Bundes genießen dürfen?

Theoretisch kennen wir die Lehre vom Heiligen Geist und wissen, daß Er Großes tun kann mit einem Leben, das Ihm ganz ausgeliefert ist. Haben wir es aber persönlich erlebt? Was lähmt die Kraft unseres Herrn so oft und hindert sie, in der todkranken Welt herrliche Dinge zu tun? Warum gebraucht Er uns nicht wie Simson? Weil unsere Hände nicht leer sind wie Simsons Hände. Wir haben so vieles in der Hand, was den Herrn hindert, zu handeln und uns ganz zu erfassen.

Das ist eine unbeliebte Wahrheit; sie entspricht nicht dem Geist der Zeit. Vielen Menschen, die sich Christen nennen, ist sie sogar unverständlich. Wenn Gott das Hindernis bei Namen nennt und uns deutlich zeigt, was in unserem Leben den Heiligen Geist hindert, ganz von uns Besitz zu ergreifen, dann wollen wir doch nicht die Augen davor verschließen, sondern Ihm alles ausliefern, was Ihn betrübt; alles, was uns vielleicht nützlich scheint, was Er aber nicht gebrauchen kann.

Wenn wir nichts in der Hand haben, dann kann uns Gott gebrauchen, wie es Sein Wille ist. Der Teufel streicht wie ein brüllender Löwe um uns herum. Der Herr sagt: «Dem widersteht fest im Glauben!» Und das ist nur möglich, wenn der Geist des Herrn auf uns ist. Die Welt treibt dem Abgrund zu. Nur das Eingreifen des Heiligen Geistes kann sie aufhalten. Aber dazu braucht Er Menschenleben, die Er erfassen, leere Hände, die Er füllen kann. Dann wird sich die Verheißung, die der Urgemeinde gegeben wurde, auch für uns erfüllen: «Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!» (Apostelgeschichte 1,8).