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Predigten zu Richter 3,1

"Und dies sind die Nationen, welche der HERR bleiben ließ, um Israel durch sie zu versuchen, alle, die nichts wußten von allen Kriegen Kanaans -"

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Dies sind die Heiden, die der Herr bleiben ließ, auf dass er durch sie Israel versuchte, und dass die Kinder Israel streiten lernten - nämlich alle Kanaaniter, die am Berg Libanon wohnten; dieselben blieben, Israel zu versuchen, dass kund würde, ob sie den Geboten des Herrn gehorchten."

Die folgenden Betrachtungen enthalten die Hauptgedanken einer Reihe von Bibelstunden, welche die Bedeutung der Kämpfe Israels mit den Kanaaniterresten ins rechte Licht rücken sollten: 2.Mose 23,23 5.Mose 7,22 5.Mose 7,2 Jos.23,13 5.Mose 7,5 2.Mose23,20 Jos.17,18. Diese Kämpfe haben eine sinnbildliche Bedeutung für die Kämpfe eines Christen im Leben der Heiligung. Selbst solche Schriftausleger, welche der gleichnisartigen Auslegung der Heiligen Schrift ganz ablehnend gegenüberstehen, können an dieser Stelle nicht umhin, auf die Ähnlichkeit des Kampfes Israels mit dem Kampf ernster Christen gegen das tiefe Verderben im eigenen Herzensgrund hinzuweisen. Im Blick auf mein eigenes inneres Leben danke ich dem Herrn für die Freude, Ruhe und Klarheit, die mir das Studium dieser Bibelstellen für meine persönlichen Kämpfe mit der Sünde gebracht haben. Diesen Gewinn möchte ich auch anderen mitteilen, besonders solchen, denen die in uns wohnende Sünde noch manche Träne auspresst. Wie schwer ist es zu begreifen, dass auch im Gnadenstande die Sünde mit ihrer unheimlichen Zähigkeit uns so viel zu schaffen macht. Ein doppelter Gebetswunsch begleitet diese Betrachtungen: Die aufrichtigen Kämpfer sollen den Weg finden heraus aus allem gesetzlichen Kampf gegen die Sünde, hinein in das Geheimnis des Glaubenskampfes. Laue und träge Kämpfer sollen etwas spüren von dem heiligen Ernst Gottes und seinen Absichten auf die Zurüstung seines erwählten Volkes. Es bleibt eines der tiefsten Geheimnisse des Neuen Testamentes, dass Gott alles tun und wirken muss, Wollen und Vollbringen, während der Mensch nichts vermag; und dass die Gläubigen doch all ihren Fleiß daran zu wenden haben, im Glauben Tugend darzureichen, wie Petrus (II, 1, 5) es sagt.