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Predigten zu Sprüche 16,28

"Ein verkehrter Mann streut Zwietracht aus, und ein Ohrenbläser entzweit Vertraute."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Hast du ihn bemerkt? Er spricht mit gedämpfter Stimme mit anderen. Er tut geheimnisvoll und bittet, nichts weiterzusagen, beeilt sich aber selbst, die Neuigkeit zu verbreiten. Wenn er sein Gift ausgestreut und denen, die er verleumdet, die bösen Absichten nachgesagt hat, die er selber hegt, dann geht er befriedigt davon. Seine Absicht, andere schlechtzumachen, hat er ausgeführt. Jesus Christus sagt von ihm: «Was aus dem Mund herauskommt, das verunreinigt den Menschen» (Matthäus 15,11).

In unserem Text wird der Verleumder mit einem verkehrten Menschen verglichen, der Streit entfesselt. Ein anderer Spruch betont den Gegensatz zwischen zweierlei Handlungsweisen: «Wer Liebe sucht, deckt die Verfehlung zu; wer aber eine Sache weitererzählt, trennt vertraute Freunde» (Sprüche 17,9).

Wieviel Klatsch und böse Nachrede gibt es unter denen, die sich Christen nennen! Wir müssen es zu unserer Schande gestehen. Dadurch wird unberechenbarer, nicht wieder gutzumachender Schaden angerichtet. Es gibt kein Wort, das stark genug wäre für solche schändlichen Verleumdungen! Es sind feurige Pfeile des Bösewichts, die grausam verletzen können. Die Zunge des Verleumders wird von der Hölle in Brand gesteckt; sie verdirbt die Gemüter und vergiftet die Gedanken der Zuhörer.

Und aus demselben Mund, der den Fluch ausstreut, kommen Segensworte, wenn die religiöse Pflicht es fordert! «Sprudelt auch eine Quelle aus derselben Öffnung Süßes und Bitteres hervor?» (Jakobus 3,11). Solche Leute widmen sich diesem gesetzlosen Geschäft, um den anderen Schaden zuzufügen, um ihren Ruf zu schädigen und sich selber herauszustreichen, und damit verletzen sie unschuldige Opfer und richten bleibende Verwüstungen an.

Wer aber hätte sich auf diesem Gebiet nie etwas zuschulden kommen lassen? Darum wollen wir Gott unsere Zungensünden bekennen, damit Er sie uns vergibt und uns davon befreit. Aber wir müssen das an unserem Nächsten begangene Unrecht auch wieder gutmachen, unsere Schuld denen eingestehen, die unsere Verleumdungen gehört haben. «Ich will auf meine Wege achten, daß ich nicht sündige mit meiner Zunge ... HERR, höre mein Gebet!» (Psalm 39,2.13).