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Predigten zu Sprüche 31,11

"Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen

Dieses Lob des gottseligen Weibes ist eines der Kleinode der alttestamentlichen Schrift. Offenbar wurde die israelitische Hausfrau in stolzen Ehren gehalten und genoss eben so viel Freiheit, zu handeln, als die Frauen in unseren christlichen Landen. Es bestand hier ein bezeichnender Gegensatz, den Frauen anderer orientalischer Völkerschaften gegenüber. In dem ganzen, mit seinen Strichen gezeichneten Bilde, ist jedoch kein Zug schöner als dieser: unbedingte Zuverlässigkeit. Man glaubt das Ehepaar beisammen zu sehen: Der Mann kehrt heim nach seinen Beratungen mit den Ältesten des Landes, sein Herz ist beschwert von den Staatsangelegenheiten, da sucht er den Rat und das Vertrauen seiner Gattin. Er fürchtet nicht, sie möchte seine Geheimnisse verraten; er traut ihr voll Zuversicht.

Das ist sicherlich die höchste Freude, die eine Frau haben kann, wenn sie das Vertrauen ihres Mannes erfährt, ihn beraten und seine Arbeit und Verantwortlichkeit mit ihm teilen darf. Welche Frau würde da nicht gerne arbeiten mit den Händen, vor Tag aufstehen, und sich unablässig bemühen, wenn die Begeisterung, die das völlige Vertrauen mit sich bringt, sie beseelt.

Liebe bindet fest die Herzen, Sei's durch Freuden, sei's durch Schmerzen! Selig wer ihr voll Vertrauen Kann in's klare Auge schauen!

Kann Jesus uns eben so zuversichtlich trauen? (Joh. 2,24). Kann er uns seine Geheimnisse, seine Gedanken, sein Geld anvertrauen? Abraham war ein solcher, auf den Er sich als auf einen Freund, zuversichtlich verlassen konnte: „Wie kann ich Abraham verbergen, was ich tue . . . denn ich kenne ihn.“ Auch von uns wird es verlangt, dass wir unbedingt zuverlässig seien.