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Predigten zu Sprüche 3,27

"Enthalte kein Gutes dem vor, welchem es zukommt, wenn es in der Macht deiner Hand steht, es zu tun. -"

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Wir sind Besitzer des höchsten Gutes, des Wortes Gottes. Wir dürfen es nicht für uns behalten, es nicht denen vorenthalten, die Anspruch darauf haben. Christus gab Sein Leben, und Gott gab Sein Wort für alle Menschen, ohne Ausnahme. Sie haben alle das Recht, es zu wissen. Das war dem Apostel Paulus klargeworden; deshalb schreibt er an die Römer, er sei ein «Schuldner» sowohl den Griechen als den Barbaren, sowohl den Weisen als den Unverständigen, und soviel es an ihm liege, sei er bereit, auch den Heiden in Rom das Evangelium zu verkündigen (Römer 1,14-15).

Dieses Gefühl für die Verpflichtung und Verantwortlichkeit unseren Mitmenschen gegenüber ist eine Frucht des Geistes Gottes im Herzen. Es ist ein Ausdruck unserer Dankbarkeit und Liebe Gott gegenüber. Dieses Gefühl sollte uns nie verlassen, und wenn wir bedenken, was Gott uns alles geschenkt hat, sollten wir auch verstehen, was wir der Welt und unseren Mitmenschen schulden, die nicht unsere Vorrechte haben. «… wenn es in der Macht deiner Hände liegt, sie zu erweisen.» Wann können wir sie erweisen? Die Antwort ist: heute! Heute ist es noch möglich, das Evangelium weiterzugeben. Über den morgigen Tag können wir nicht verfügen. Wenn wir wachsam und zur Tat bereit sind, werden wir uns keine Gelegenheit entgehen lassen. Darum wollen wir das, was wir heute tun können, nicht aufschieben. Wieviele Gelegenheiten werden versäumt, wieviel von Gott eingegebenes Tun wird unterlassen, weil man sagt: «Ich mache es ein anderesmal; es hat noch Zeit!» In den meisten Fällen tun wir das so Aufgeschobene gar nicht mehr.

Diese Angewohnheit ist noch verhängnisvoller, wenn es sich um das Seelenheil unseres Nächsten handelt. «Sprich nicht zu deinem Nächsten: Geh hin und komm wieder, morgen will ich dir geben!» Wie können wir so reden? Wir wissen ja gar nicht, was morgen sein wird! Wenn wir die Möglichkeit haben, zum geistlichen oder materiellen Wohl unseres Nächsten beizutragen, wollen wir uns also damit beeilen. Wer weiß, ob sich wieder eine Gelegenheit dazu bietet? Laßt uns unser Leben nach den Worten richten: «Verweigere keine Wohltat dem, welchem sie zukommt, wenn es in der Macht deiner Hände liegt, sie zu erweisen!»