Christliche Liederdatenbank    

Ach, reicher Herr, ach milder König

1) Ach, reicher Herr, ach milder König,
du Gott der Gnaden und Geduld,
sieh, wir bekennen untertänig
der Eltern und auch unsre Schuld.
Ach, dass der ersten Eltern Paar
dem Schöpfer nicht gehorsam war!

2) Sie haben dich dazu beweget,
dass du die Erde hast verflucht,
dass nun der Acker Dornen träget
und Disteln, als der Sünden Frucht.
Die Arbeit bringt uns nur Verdruss,
von welcher man sich nähren muss.

3) Wir mehren diesen Fluch noch täglich,
weil sich die Sünde täglich mehrt,
ein fruchtbar Land (ach, das ist kläglich!)
trägt jetzo nicht, und scheint verheert.
Um unsrer Sünden willen nur
entkräftet sich die Kreatur.

4) Kein Lustgart' war so auserlesen,
als wie das schöne Sodoma,
wo einst ein lustig' Land gewesen,
ist nun ein Pfuhl von Schwefel da.
Die Sünde hat es so verwüst't,
dass es ein Gräu'l und Scheusal ist.

5) O Gott, du weißt, was wir empfinden,
ach, Missetaten drücken hart!
Vergib uns aber unsre Sünden,
nach deiner guten Vaterart.
Ach, lieber Gott, ach, wehre du
dem Fluch, und schick uns Segen zu.

6) Ach, gib uns, wie du uns verheißen,
vom Himmel wieder Fruchtbarkeit.
Erfülle unser Herz mit Speisen,
mit Segen, mit Zufriedenheit.
Lass nicht die Erde Erz und Stein,
lass nicht den Himmel eisern sein.

7) Ach, sei uns wiederum gewogen,
gedenk an Noahs festen Bund,
gedenk an deinen Regenbogen,
der macht uns deine Gnade kund!
Und sei uns nach der Sündenflut,
du Gott des Segens, wieder gut!

8) So lang die Erde solle stehen,
so lange steh auch unser Trost,
lass uns noch ernten, lass uns säen,
es bleibe ferner Hitz und Frost.
Gib, wie es deine Ordnung macht,
noch Sommer, Winter, Tag und Nacht.

9) Du Geber aller guten Gaben,
ach, schließ den Himmel ja nicht zu,
lass uns denselben offen haben.
Es ist ja sonst kein Gott als du.
Ach, schütte von des Himmels Haus
die Fülle alles Segens aus.

10) Lass unser Feld den Nutzen liefern,
verwehre Mehltau, Raupen, Brand,
und rufe nicht den Ungeziefern,
noch einer Dürre in das Land.
Gebiet' hingegen jederzeit
dem Segen und der Fruchtbarkeit.

11) Lass dich dein Werk der Hände jammern,
denn Himmel, Erde, Wasser, Luft
sind deine Schatz- und Speisekammern.
So segne denn, was zu dir ruft.
Weil doch dein Vorrat größer ist,
als alle Kreatur genießt.

12) Behüte uns vor Ungewittern,
vor Hagel, Dürre, Wasserflut,
vor Winden, die das Land erschüttern,
vor allem dem, was Schaden tut.
Gib nöt'gen Regen spät und früh
und fördre selber unsre Müh'.

13) Die Erde grün' in deinem Segen,
und blüh von deines Wortes Kraft,
indem wir Menschen nichts vermögen.
Du bist der Gott, der alles schafft.
Es hat noch aller Menschen Macht
kein Gräslein auf die Welt gebracht.

14) Du sprichst: "Ich will den Himmel hören,
der Himmel hört die Erde dann,
die solle Most und Korn bescheren,
und dies hört Jakobskinder an."
so hör denn unserm Bitten zu.
Denn alles dies verheißest du.

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten