Christliche Liederdatenbank    

Also hat Gott die Welt geliebt, das merke, wer es höret!

1) Also hat Gott die Welt geliebt
(Das merke, wer es höret)
die Welt, die Gott so hoch betrübt,
hat Gott so hoch geehret,
dass Er sein'n eingebornen Sohn,
den ein'gen Schatz, die ein'ge Kron,
das ein'ge Herz und Leben
mit Willen hingegeben.

2) Ach, wie muss doch ein ein'ges Kind
bei uns hie auf der Erden,
da man doch nichts als Bosheit findt,
so hoch geschonet werden;
wie hitzt, wie brennt der Vatersinn,
wie gibt und schenkt er alles hin,
eh als er an das Schenken
des ein'gen nur will denken!

3) Gott aber schenkt, aus freiem Mut
und treuem milden Herzen,
sein ein'ges Kind, sein schönstes Gut
in mehr als tausend Schmerzen:
er gibt ihn in viel Schmach und Pein,
ja in den Kreuzestod hinein,
zu unerhörtem Leide
stößt Gott sein' ein'ge Freude!

4) Warum doch das? Dass du, o Welt,
frei wieder möchtest stehen
und durch ein teures Lösegeld
aus deinem Kerker gehen.
Denn du weißt wohl, du schnöde Braut,
wie, da dich Gott ihm anvertraut,
du, wider deinen Orden,
ihm allzu untreu worden.

5) Darüber hat dich Sünd und Tod
und Satanas Gesellen
zu bittrer Angst und harter Not
beschlossen in der Höllen.
Und ist hier gar kein andrer Rat
als der, den Gott gegeben hat;
wer den hat, wird dem Haufen
der Höllen Feind' entlaufen.

6) Gott hat uns seinen Sohn verehrt,
dass aller Menschen Wesen,
so mit dem ewgen Fluch beschwert,
durch diesen soll genesen.
Wen die Verdammnis hat umschränkt,
der soll durch den, den Gott geschenkt,
Erlösung, Trost und Gaben
des ewgen Lebens haben.

7) Ach mein Gott, mein Lebens Grund,
wo soll ich Worte finden?
Mit was für Lobe soll mein Mund
dein treues Herz ergründen?
Wie ist dir immer mehr geschehn?
Was hast du an der Welt ersehn,
dass, die so hoch dich höhnet,
du so gar hoch gekrönet?

8) Warum behieltst du nicht dein Recht
und ließest ewig pressen
diejen'ge, die dein Recht geschwächt
und freventlich vergessen?
Was hattest du an der für Lust,
von welcher dir doch war bewusst,
dass sie für dein Verschonen
dir schändlich würde lohnen?

9) Das Herz im Leibe weinet mir
vor großem Leid und Grämen,
wenn ich bedenke, wie wir dir
so gar schlecht uns bequemen:
die meisten wollen deiner nicht,
und was du ihnen zugericht
durch deines Sohnes Büßen,
das treten sie mit Füßen.

10) Du, frommer Vater, meinst es gut
mit allen Menschenkindern,
du ordnest deines Sohnes Blut
und reichst es allen Sündern,
willst, dass sie mit der Glaubenshand
das, was du ihnen zugewandt,
sich völlig zu erquicken,
fest in ihr Herze drücken.

11) Sieh aber, ist nicht immerfort
dir alle Welt zuwider?
Du bauest hier, du bauest dort,
die Welt schlägt alles nieder:
darum erlangt sie auch kein Heil,
sie bleibt im Tod und hat kein Teil
am Reiche, da die Frommen,
die Gott gefolgt, hinkommen.

12) An dir, o Gott, ist keine Schuld,
du, du hast nichts verschlafen:
der Feind und Hasser deiner Huld
ist Ursach deiner Strafen,
weil er den Sohn, der ihm so klar
und nah ans Herz gestellet war,
auch einzig helfen sollte,
durchaus nicht haben wollte.

13) So fahre hin, du tolle Schar,
ich bleibe bei dem Sohne.
Dem geb ich mich, des bin ich gar,
und Er ist meine Krone.
Hab ich den Sohn, so hab ich gnug,
er ist, der meine Sünde trug,
sein Angst ist meine Freude,
sein Sterben meine Weide.

14) Ich freue mich, so oft und viel
ich dieses Sohns gedenke.
Dies ist mein Lied und Saitenspiel,
wann ich mich heimlich kränke,
wenn meine Sünd und Missetat
will größer sein als Gottes Gnad,
und wenn mir meinen Glauben
mein eigen Herz will rauben.

15) Ei, sprech ich, war mein Gott geneigt,
da wir noch Feinde waren,
so wird Er ja, der kein Recht beugt,
nicht feindlich mit mir fahren
anitzo, da ich ihm versühnt,
da, was ich Böses je verdient,
sein Sohn, der nichts verschuldet,
so wohl für mich erduldet.

16) Fehlts hie und da: Ei unverzagt!
Lass Sorg und Kummer schwinden!
Der mir das Größte nicht versagt,
wird Rat zum Kleinern finden.
Gott hat mir seinen Sohn geschenkt
und für mich in den Tod gesenkt:
wie sollt er, lasst uns denken!
Nicht alles mit Ihm schenken!

17) Ich bin's gewiss und sterbe drauf
nach meines Gottes Willen:
mein Kreuz und ganzer Lebenslauf
wird sich noch fröhlich stillen.
Hier hab ich Gott und Gottes Sohn,
und dort bei Gottes Stuhl und Thron
da wird fürwahr mein Leben
in ewgen Freuden schweben.

Text:
Melodie: Ermuntre dich, mein schwacher Geist

Den Liedtext und Noten findet man in folgenden Liederbüchern:

  Cover Nummer Noten
Gesangbuch der Evangelischen (Herrnhuter) Brüdergemeine 452  Amazon
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.