Christliche Liederdatenbank    

Auf, Seele, sei gerüst

1) Auf, Seele, sei gerüst,
dein Heiland Jesus Christ
brennt von Verlangen.
Sein Herze sehnet sich
noch vor dem Leiden dich
recht zu empfangen.

2) O Liebe, ohne Zahl!
Das Bild muss dieses Mal
dem Wesen weichen,
er selbst, der Bräutigam,
schenkt sich zum Osterlamm
uns ganz zu eigen.

3) Er hat ein Denkmal jetzt
der Wunder eingesetzt,
uns zu verbinden
zu seinem Tod, den wir,
bis er kommt, für und für
sollen verkündgen.

4) Drum, liebstes Israel,
auf, stärke deine Seel',
ergreif das Siegel,
Gott führt, durchs Lammes Blut,
die Seinen durch die Flut
zum Freudenhügel.

5) O Jesu, dir sei Dank!
Lehr uns den Lobgesang
nun also singen.
Dass wir dann können drauf
den Ölberg gehn hinauf,
und tapfer ringen.

6) Die Zeit eilt ja heran,
da wir die Leidensbahn
sollen betreten.
Ach hilf, dass uns die Nacht
nicht träg und schläfrig macht,
eifrig zu beten.

7) Nimm unsern Willen hin,
schaff einen neuen Sinn,
nach deinem Willen,
dass wir, was dir gefällt,
in dieser Kreuzeswelt,
mögen erfüllen.

8) Lass deines Todes Kraft
den edlen Lebenssaft
in uns ausfließen,
stärk uns aus deiner Höh',
wenn du die letzten Weh
nun wirst ausgießen.

9) Sieh, Satan merket's schier,
dass dein Volk, Herr, bei dir
sind Hilf' und Segen.
Drum machet er sich auf,
uns unsern Waffenlauf
nieder zu legen.

10) Du aber, Jesu, hilf,
dass wir nicht wie das Schilf
hin und her wanken.
Gib uns Beständigkeit,
in Trübsal, Angst und Leid
dir stets zu danken.

11) Auf dass wir unsern Mut
in keiner Hitz' und Glut
nicht lassen sinken,
sondern den Myrrhenwein,
den du uns schenkest ein,
ganz willig trinken.

12) Die Zeit ja bald hinschleicht,
da uns drauf wird gereicht
der Kelch der Freuden.
O Trostes Überfluss,
der dann ersetzen muss
das kleine Leiden.

13) Da wird die Traurigkeit
von Freud' und Herrlichkeit
verschlungen,
wenn Gott das weiße Kleid
gibt denen nach dem Streit,
die hier gerungen.

14) Hiernach das Herze wallt,
Herr Jesu, kommen bald!
Uns zu vollenden.
Hilf, weil die Welt jetzt schnaubt,
damit es dir nicht raubt
uns aus den Händen.

15) Lass unsre Waffen doch
im Segen ferner noch
stets siegend gehen.
Verblende Babylon,
dass es mit Spott und Hohn
nur muss bestehen.

16) Und gieß, Immanuel!
In unser Herz und Seel',
Einfalt und Wahrheit.
Gib uns Weisheit in dir,
und schenk uns für und für
Klugheit und Klarheit.

17) Herr, dir ist ja Ruhm,
ach hör im Heiligtum
dies, unser Lallen!
Hier klingt Halleluja,
lass, Jesu, ja, ja, ja
doch wiederschallen.

18) Mach uns in dir bereit,
durch Leiden in die Freud'
so einzudringen,
dass wir 'Viktoria!
Triumph, der Herr ist da!'
bald fröhlich singen.

Text:
Melodie: Unbekannt