Ave Salvator (Nachdem Du die Folter ertragen)

1) Nachdem Du die Folter ertragen,
wirst Du in den Wachhof gezerrt,
wo raue Soldaten ratschalgen,
wie man diesen "König" ehrt,
Mit purpurem Kriegsrock ummantelt,
den einer Dir läppisch verlieh,
bepöbelt, bespuckt und misshandelt,
gehn Männer vor Dir auf die Knie,
gehn Männer vor Dir auf die Knie.

2) Als sie Dir den Dornenkranz reichen,
zum Zepter ein schäbiges Rohr,
trägst Du voller Hoheit die Zeichen,
erzrägst all die Häme im Chor.
Im Grölen Dein göttliches Schweigen,
in Niedertracht wehrst Du Dich nicht,
und als sie sich vor Dir verneigen,
schägt Dir eine Faust ins Gesicht,
schägt Dir eine Faust ins Gesicht.

3) Wie damals die zynische Meute
sind wir um den König geschart.
Noch tiefer verbeugen wie heute
uns vor dem, der Gott offenbart:
Wenn wir uns um Dich, Herr, versammeln,
der uns Seine Herrlichkeit zeigt,
dann bleibt uns nur hilfloses Stammeln
und Liebe, die ehrfürchtig schweigt,
und Liebe, die ehrfürchtig schweigt.

4) Wir bringen Dir das, was wir haben:
nicht Krone und Umhang und Rohr.
Dein Opfer ruft unsere Gaben,
ruft Dank und Anbetung hervor.
Wir können die Demut nicht fassen,
die Sanftmut, die leidend nicht droht,
die Liebe, die Langmut im Hassen,
die Schönheit im hässlichsten Tod,
die Schönheit im hässlichsten Tod.
Du littest verachtet, verlassen
und führst uns zum Frieden mit Gott,
und führst uns zum Frieden mit Gott.