Bewahr mich, Gott, verlass mich nicht

1) Bewahr mich, Gott, verlass mich nicht
zu dir steht meine Zuversicht!
Ich sprach zum Herrn: Der Herr bist du,
in dir nur find ich Glück und Ruh!

2) Ich sprech's mit der Erwählten Zahl,
den Pilgrimen im Erdental,
der heiligen, der edlen Schar,
die meine Lust ist immerdar.

3) Ach, die in andern Dienste stehn,
in Leiden wird ihr Herz zergehn!
Ein Gräu'l ist mir ihr Opferwein:
vergessen müss' ihr Name sein!

4) Du, Herr, allein bist meine Wahl,
mein Freudenkelch und Opfermahl!
O Los und Erbe, lieb und wert,
das mir die Gnade hat beschert!

5) O Herrlich Erbteil! Preis dem Herrn!
Er war mein Rat, mein Licht und Stern,
auch in der Nacht mahnt das Gemüt
mich an die unverdiente Güt'.

6) Mein Auge sieht ihn allezeit,
er ist zur Rechten mein Geleit,
er lässt mir kein Verderben nahn.
So wall ich fröhlich meine Bahn.

7) Ja, auch mein Fleisch im Frieden ruht,
du bleibst im Tode meine Hut,
du lässest deinen Heil'gen nicht
Verwesung schauen und Gericht.

8) Du tust den Lebensweg mir kund;
der Freude unerschöpfter Grund
und lieblich Wesen sonder Leid
ist, Herr, vor dir in Ewigkeit.