1) Das große Licht der weiten Welt
verbreitet seine Flammen.
Mein Jesus sein Versprechen hält
und ruft der Heiden Stammen,
sein Gnadengut auf sie zu schütten,
||: Dass Japhet wohn bei Sem in Hütten. :||
2) O Gott, wer kann für diese Gnad'
zur G'nüge Dank dir geben?
Was ist der Mensch, der Wurm, die Mad',
in seinem eitlen Leben?
Noch hast du Lust zu uns bekommen,
||: Dich treulich unsrer angenommen. :||
3) Verdunkelt war uns der Verstand,
und in des Todes Schatten,
ermüdet von der Sünden Sand,
der Höll' uns beizugatten,
wir wandelten in Finsternissen
||: Und sollten ewig Freude missen. :||
4) So gönntest du, o Heil und Licht!
Uns deines Wortes Strahlen,
das in der Dunkelheit anbricht,
zu endigen die Qualen,
drin uns das Heidentum bedrängte
||: Und Schatten vor die Augen hängte. :||
5) O klarer Schein! O Morgenstern!
O Aufgang aus der Höhe!
Du jagest Dunst und Nebel fern,
dass man dein Leuchten sehe.
Das Erdreich mag verfinstert bleiben,
||: Dein Glanz soll unsre Nacht vertreiben. :||
6) Wir sehn in Gottes Rat hinein,
der uns durch dich erleuchtet,
so muss die Tief' entdecket sein,
des Himmels Tau befeuchtet
uns, die wir tot in Sünden waren,
||: Indem wir große Lieb' erfahren. :||
7) Nun sammelt sich der Heiden Meng'
in dein geworfnes Netze,
nun hat dein Sion viel Gedräng',
wir suchen deine Schätze
und häufen uns zu deinen Gaben,
||: Da wir das große Neue haben. :||
8) Wie tönen nun in deinem Reich
so vieler Menschen Stimmen,
ohn' Ansehn, gelten alle gleich,
die nur durch dich aufklimmen,
wir haben, trotz der Feinde Neiden
||: Durch dich die allerbesten Freuden. :||
9) Du gehst zum Anfang blutrot auf,
du klare Gnadensonne!
Wir merken deinen Lebenslauf,
empfinden lauter Wonne.
Du wirst uns doch mit Trost begegnen,
||: Ob's öfters möchte Tränen regnen. :||
10) Du gehest auf in Niedrigkeit
und laufest um die Erden,
dass Menschenkinder weit und breit
durch dich erleuchtet werden.
Du rufst durch Wort mit Gnadenblicken,
||: Die Matt' und Müden zu erquicken. :||
11) Durch deinen Glanz erwachsen wir,
auf die der Regen fiele.
Wir grünen, wie des Grases Zier,
worauf mit süßem Spiele
die Strahlen gehen mit Behagen,
||: Und werden gute Früchte tragen. :||
12) Noch höher hebet sich dein Glanz
im Spiel der Himmelsfarben,
du wirst uns wie ein Blumenkranz,
wir sammeln volle Garben
und können geistlich Ernte machen,
||: Mit freudenreicher Lust und Lachen. :||
13) Du zeitigest den edlen Saft
der trostesvollen Trauben,
der täglich neu Ergötzen schafft,
von dem wir immer glauben,
dass sein Geruch und Schmack ergetze,
||: In gottgegönnte Wollust setze. :||
14) Erhebet dieses Gnadenjahr,
das Gott mit Gut umgibet,
und stellet g'nug zu sehen dar,
dass er die Heiden liebet.
Er krönet uns mit Himmelsgaben,
||: Und seine Tritte Fettes haben. :||
15) Wir sind, o Jesu, viel zu schlecht,
für deine feste Treuen
zu opfern, was da sei gerecht.
O lass dich's nicht gereuen,
dass uns dein Licht so hell beschienen,
||: Wir wollen gern dir wieder dienen. :||
16) Nimm unsern Glauben an fürs Gold,
damit wir dich verehren,
sei unsers Betens Weihrauch hold,
lass keinen Sturm verkehren
die Seufzer, die wir dir bestimmen,
||: Und die in unsrer Seel' erglimmen. :||
17) Wofern es auch dein Wollen wär',
uns unterm Kreuz zu halten,
so geben wir die Myrrhen her,
die nimmer lassen alten,
und des verderbten Menschen Denken
||: Durch täglich wahre Buße kränken. :||
18) Wenn denn dies große Glaubensjahr
sich wechselt mit dem Schauen,
so steh', o ew'ge Sonne, dar,
daran wir uns vertrauen,
dann wird's uns ewig wohl ergehen.
||: Wenn wir von Angesicht dich sehen. :|