Das liebe, alte Buch (In des Herzens tiefsten Schrein)    

1) In des Herzens tiefstem Schrein lebt ein Bild mir hell und klar:
's ist die alte Bibel in des Vaters Hand;
und ich seh im Abendsonnenschein um ihn her die Kinderschar;
überm Ganzen weht ein Hauch vom Heimatland.

Ref.: Teures Buch, heiliges Buch!
In dir find ich göttlich Leben, teures Buch!
Balsam, der die Schmerzen stillt,
Licht, das mir das Herz erfüllt,
immer lieber wirst du mir, du teures Buch!

2) Und ich schau ein ander' Bild: 's ist die liebe Mutter mein,
in der Hand die Bibel, Tränen flossen drauf;
aber ob dem alten Buch leuchtet's wie Verklärungsschein,
denn im Gotteswort ging ihr der Himmel auf.

3) O, das war mein Paradies, da dies Wort zum ersten Mal
zu dem Kind gesprochen auf der Mutterschoss!
Als aus jenem heilgen Buch mich umfloss der erste Strahl
jener ew'gen Gotteswelt, so herrlich gross!

4) Wenn mein Pilgerlauf zu End und ich steh an Jordans Strand,
Wenn des Todes Flügel mich so leis umweht,
Öffne du, mein Bibelbuch, mir den Blick ins Vaterland,
Wo mein Geist dann deine Sprache ganz versteht!