Das Werk des Tags ist nun geschlossen

1) Das Werk des Tags ist nun geschlossen
und alles zieht der Heimat zu.
Schon ist der Sonne Glanz zerflossen,
die Gegend liegt in stiller Ruh'.
Nur singt, wer froh nach Hause zieht,
noch hier und da ein Abendlied.

2) Jetzt sprichst du Herrlich, Gott, von oben,
du Gott des Tages und der Nacht,
den funkelnd jene Sterne loben
mit heiliger erhabner Pracht.
Wer zählt die Zahl? Wer misst die Bahn?
Der Mensch steht nur und betet an.

3) Wie sind die Werke deiner Hände,
Jehova, so unendlich viel!
Herr, deines Segens ist kein Ende,
und unsers Dankes sei kein Ziel.
ein jeder Schritt, ein jeder Blick
führt, Vater, uns zu dir zurück.

4) Wir zogen mit den Morgenstunden
vergnügt und froh zur Arbeit aus.
Vergnügt ist uns der Tag verschwunden,
und friedlich kehrten wir nach Haus,
und friedlich gehen wir zur Ruh',
das alles, Vater, schaffest du.

5) Gib jetzt den Müden sanften Schlummer,
der uns auf morgen neu belebt.
Gib Linderung, wo Gram und Kummer
um eines Armen Lager schwebt.
Gib Kranken Heil und Schwachen Kraft:
du bist der Arzt, der Hilfe schafft.

6) Sei unser Helfer in Beschwerden
und gib uns stets zur Tugend Mut.
Lass Gute täglich besser werden,
und endlich auch die Bösen gut.
Wo man an dir und Tugend hält,
ist schon der Himmel auf der Welt.

7) Die Frommen schlafen voll Vertrauen,
du bist der Wächter, welcher wacht:
und mit dem Blick der Hoffnung schauen
sie durch des Todes lange Nacht,
am Ende von dem Lebenslauf,
zum schönsten Morgen dort hinauf.