1) Der du selbst die Wahrheit bist,
Gott, zu dem ich singe,
Gott, den kein Verstand ermisst,
Ursprung aller Dinge!
Alle Wahrheit kommt von dir
zu den Menschenkindern.
Sie erleuchtet uns, wenn wir
nur ihr Licht nicht hindern.
2) Vorurteil und Finsternis
füllen unsre Seelen.
Unser Blick ist ungewiss,
unsre Schlüsse fehlen.
aber dein Verstand ist Licht,
urquell aller Wahrheit!
Und vor deinem Angesicht,
Herr, ist alles Klarheit.
3) Wirf dich, sterbliches Geschlecht
dankbar ihm zu Füßen!
Seine Wahrheit und sein Recht
lässt dein Gott dich wissen.
Weit erschallt das Wort des Herrn,
das die Welt bekehret.
Glaubt es freudig, folgt ihm gern,
Völker, die ihr's höret!
4) Gott, was uns dein Wort verspricht
wird und muss geschehen,
was es droht, auch das kann nicht
leer vorübergehen.
Haben Tausende nicht schon,
welche vor uns waren,
deine Strafen, deinen Lohn,
heil'ger Gott, erfahren?
5) Seele, wollest du nicht Gott
zuversichtlich glauben?
Soll der Leichtsinn, soll der Spott,
deinen Trost dir rauben?
Kann er, der die Welt gebaut,
kann die Wahrheit lügen?
Nein, der Mensch, der Gott nicht traut,
wird sich selbst betrügen.
6) Erd' und Himmel wird vergehn:
Gott, dein Wort wird bleiben.
Stolze Frevler, die es schmähn,
werden's nicht vertreiben.
Wenn ich hier auch um dein Wort
Schmach und Trübsal leide,
Herr, so lohnest du mir dort
einst mit Ehr' und Freude.