1) Der Gnadenbrunn tut fließen,
den soll man trinken!
O Sünder, du sollst büßen,
dir tut Gott winken
mit seinen gütigen Augen
und richt dir deinen Fuß
wohl durch das Wort des Glaubens,
Christus allein dir helfen muss.
2) Dein Tun ist zwar zu nichten
zum ewigen Leben,
auf Christum musst du dich richten,
der wird dir's geben,
der hat versöhnet den Zoren
mit seinem teuren Blut,
wir waren alle verlorn,
sein Leiden ist dem Gläubigen gut.
3) Du sollst dir selb's nicht trauen,
zu tilgen deine Sünd',
auf Menschen lehr nicht bauen,
Vernunft erdicht viel Sünd'.
Satan tut dich anwehen,
möcht er dich stürzen um,
das Wort Gottes tut nicht schweigen
und macht viel manchen Sünder fromm.
4) Mein Seel' die tut sehr dürsten
nach Gottes Stimme,
recht wie ein gejagten Hirschen
zum kühlen Brunne.
O Jesus, tu mich laben
mit deinem heilsamen Saft,
mein Seel' wird mir verzagen,
stärk mich mit deiner göttlichen Kraft!
5) Die solchen Durst empfinden,
die sollen kommen,
die werden Labung finden,
den Geist auch nehmen,
wer glaubet an den Herren,
ich mein' an Jesum Christ,
wie uns die Schrift tut lehren,
ein solches Wörtlein selig ist.
6) Das Wasser tut herquellen
vom Himmel geben,
er speiset unsre Seelen
in's ewig' Leben,
er ist der Brunn' der Gnaden
und aller Gütigkeit,
wäscht ab den sündigen Schaden
und gibt die ewige Seligkeit.