Christliche Liederdatenbank    

Der helle Tag hat an die dunkle Nacht

1) Der helle Tag hat an die dunkle Nacht
den Herrscherstab im Wechsel abgegeben.
Wie groß ist doch der junge Fürstin Macht!
Es schweigt umher das laute rege Leben,
gehorsam muss zur Ruhe und zum Schweigen
sich das Geschöpf der heil'gen Ordnung beugen.

2) Ich ehre sie mit Dank und Preis zu Dir,
mein Gott, dem ewiglich Unwandelbaren!
Wohl übt die Nacht auch gleiches Recht an mir:
umgürtet meinen Schlummer mit Gefahren.
Wo Schlaf und Tod so eng im Bunde gehen,
da muss der Mensch, wie schwach er sei, gestehen:

3) Du schläfst und schlummerst nicht, du Menschenhüter,
hast immer mich beschützt in Tag und Nacht!
Auch heute sag ich's meiner Seele wieder,
dass liebend über mich Dein Auge wacht.
Du rufst: Vertraue meinem weisen Fügen,
lass, Schwacher, dir an meiner Gnade g'nügen!

4) O Wort des Lichts, das jede Nacht erhellt,
umstrahle fürder meine Lebens-Pfade!
Gott, Deine Gnade schuf und lenkt die Welt,
und mir genügt an dieser reichen Gnade.
Der Arme weiß, der Sündige und Schwache,
wie reich und stark ihn diese Gnade mache.

5) Sie hat auch diesen Tag mir zugezählt,
sie lässt mich zum Gebet die Hände falten.
Sie hat mein Los von Ewigkeit gewählt,
sie lässt mich preisen Dein allgütig' Walten.
Sie weist mich einst, befreit von Schmerz und Sorgen,
nach Schlaf und Tod zum ew'gen Lebensmorgen!

6) Entzieh mir, Vater, diese Gnade nicht!
Sie heil'ge Dir mein Streben und mein Leben.
Das Pfand dafür, wenn einst mein Auge bricht,
das Du in Jesu Christo mir gegeben,
lässt gläubig mich des Todes Macht besiegen!
Mir soll, mir kann an Deiner Gnade g'nügen!

Text:
Melodie: Unbekannt