Christliche Liederdatenbank    

Der Tag geht nun zum Ende, ach

1) Der Tag geht nun zum Ende,
ach, wie so gar behände
gehn unsre Tage hin!
Eh' sich's der Mensch versiehet
ist seine Blum' verblühet
und ich in nicht mehr, der ich bin.

2) Ich bon ein Mensch, und sterbe,
weiß nicht, wann ich verderbe
dem schwachen Leibe nach.
Vielleicht kann's noch geschehen,
wenn Gott also versehen,
dass dies mein letzter Lebens-Tag.

3) Wohlan, ich bin zufrieden,
wie mir der Herr beschieden
mein End' und Lebensziel.
Soll sich mein Leben schließen,
ich lass mich's nicht verdrießen,
wenn Gott es also haben will.

4) Ich geh indessen schlafen,
und fürchte nicht der Strafen,
die Gott den Sündern dräut,
ich ruh in Gottes Armen,
er wird sich mein' erbarmen,
denn ich bin schon zum Tod bereit.

5) Gott hat mich selbst bereitet,
und, was von Ihm uns scheidet,
von mir hinweg getan.
Was will der Tod mir schaden?
Ich steh bei Gott in Gnaden,
und weiß, er nimmt mein Seufzen an.

6) Mein Seufzen ist erhöret
und Gott, der mich bekehret,
spricht selbst sein Ja dazu.
So komm heut' aber morgen
mein End', ich lass Gott sorgen,
und geh getrost zu meiner Ruh'.

7) Gott, der die Nacht erschaffen,
lass mich nur ruhig schlafen
in seiner Vater-Hut.
Er macht's, wenn Stund' und Zeiten
nun Leib und Seele scheiden,
gewiss mit meinem Ende gut.

dräut = alte Form von "droht"

Text:
Melodie: Nun ruhen alle Wälder