Christliche Liederdatenbank    

Die Ernt ist nun geschehen

1) Die Ernt' ist nun geschehen,
sie ist, Gott lob, vollbracht!
Wir können nunmehr sehen,
wie wohl uns Gott bedacht,
der wunderbare Gott,
der uns bisher ernähret,
hat wiederum bescheret
das liebe täglich' Brot.

2) Betrachtet seine Wunder,
was er an uns getan,
ein jeder schau jetzunder,
die schönen Gaben an
und lasst uns fröhlich sein,
ja, lobt den, der uns liebet,
und uns das Gute gibet,
das wir gesammelt ein.

3) Der Himmel hat erhöret,
die Erde seiner Zeit.
Kein Unglück hat gestöret
des Feldes Fruchtbarkeit
und so zwar dieses Jahr
im Segen angefangen
und ist so hingegegangen,
gesegnet immerdar.

4) Beschaut die Segensspuren,
an diesem Tag mit Fleiß.
Für alle Kreaturen
ist nun gewachsen Speis'.
Der weise Schöpfer hat
der Kreatur das Leben
und auch die Speis' gegeben
aus lauter Lieb' und Gnad'.

5) Ja, aller Augen schauen,
o Vater, nur auf dich!
In Städten, auf den Auen
bis du gibst mildiglich
die Speis' zu seiner Zeit,
du bist es, der uns speiset,
und solche Gnad' erweiset,
aus lauter Mildigkeit.

6) Wie fromme Väter pflegen
aufs Künftig' sorgsam sein,
so hast du auch den Segen
uns nun geleget ein.
Den Vorrat, der uns wohl,
auch künftighin ernähren,
die Hungersnot abkehren,
und uns erquicken soll.

7) Lasst uns mit frohen Händen,
den Segen nehmen hin,
denselben wohl anwenden
und stets in unserm Sinn,
uns dieses bilden ein,
Gott kann es wieder nehmen,
wenn wir uns nicht bequemen,
dankbar und fromm zu sein.

8) Doch wenn wir Gott verlassen,
weil wir nun haben satt,
mit diesen Gaben prassen,
die er bescheret hat,
so ist es ihm gar leicht,
den Segen zu vermindern,
dass von den bösen Kindern,
auch aller Segen weicht.

9) Drum lasst uns fest entschließen
und halten es nunmehr.
Wir wollen es genießen
zu seinem Ruhm und Ehr',
damit ein jeder Christ,
wenn er davon wird essen,
auch Gott nicht mög' vergessen,
der da der Geber ist.

10) Gott füllet uns die Hände
mit Brot und Überfluss,
allein zu solchem Ende,
damit in dem Genuss
man auch gen Himmel seh,
ob wir in Gott auch leben
und Jesu uns ergeben
und wie's um Herze steh.

11) Was wir empfangen haben
und was man jetzo find,
das weist uns auf die Gaben,
die uns bereitet sind,
in jener Ewigkeit,
die wir einst sollen schauen,
dort in den Himmels-Auen,
in Gottes Herrlichkeit.

12) Ach, zieh uns von der Erden
durch diese Gab' zu dir,
dass wir nun himmlisch werden
und bleiben für und für.
So danken wir dir heut'
für das, was wir empfangen
und was noch zu erlangen,
erwarten wir mit Freud'.

Text:
Melodie: Zieh ein zu deinen Toren