Die Nacht ist hin, der Tag bricht an

1) Die Nacht ist hin, der Tag bricht an,
das Licht will uns erscheinen:
so lasse nunmehr jedermann
das Trauern und das Weinen.
Kommt Christus nicht?
Er ist das Licht,
das uns anbricht
und will uns allesamt bescheinen.

2) Hervor aus eurer Finsternis,
die ihr sitzt im Elenden!
Denn heute soll sich ganz gewiss
all' unsre Trübnis wenden.
Kommt, kommt und seht:
was heut' entsteht
und nie vergeht,
das Licht will seinen Lauf vollenden.

3) Hier ist nun Gottes ewig' Wort
für uns ins Fleisch gekommen!
Es wohnet noch an jedem Ort,
wo es wird aufgenommen.
Das hell und klar
beim Vater war,
das reichet dar
sein Licht viel klarer als die Sonnen.

4) Krank ist das Herz, das Haupt ist matt:
es ist mit uns verloren!
Doch Zion, Gottes werte Stadt,
steht noch mit ihren Toren.
Da gehn wir ein
und werden sein
von Sünden rein, -
zum ew'gen Leben neu geboren.

5) Hier sind wir, blind und ach!
So krank, und sprechen mit Verlangen:
dir, Gottes Lamm sei Preis und Dank,
wenn du uns willst empfangen.
Dein heilig' Blut
macht alles gut,
was schaden tut:
für uns bist du am Kreuz gehangen.

6) So kommt das liebe Kirchenjahr
und will die Gnad' erneuen,
wir, Groß und Klein, o ganze Schar!
Wir wollen uns nicht scheuen.
Denn wo anbricht
das ewig' Licht,
da fürcht' dich nicht:
wer kommt und sieht, den wird's nicht reuen.