Die Nacht ist vergangen, der Tag kommt heran

1) Die Nacht ist vergangen, der Tag kommt heran,
es wandelt die Sonne die strahlende Bahn,
die Sterne erlöschen, ihr Schimmer erbleicht,
die Schatten versinken, die Finsternis weicht.

2) Es regt sich das Leben, die Freude erblüht,
wenn leuchtend das Auge der Königin glüht,
und höher und höher im Flammengewand
steigt auf sie am Himmel und segnet das Land.

3) Und alles, was lebet, schaut sonnenwärts,
und Mücke und Engel sie drückt's an ihr Herz.
So kamst du, o Christus, ein himmlisches Licht,
das siegend die Nebel des Wahnes durchbricht.

4) Da tagt es im Osten, da weichet die Nacht,
der Mensch ist aus Banden des Todes erwacht.
Die Erde war nur ein weit offenes Grab,
da strahltest du Wärme und Leben herab.

5) Da regt sich's wie Frühling, da grünt es und blüht
am Strahle der Liebe in jedem Gemüt,
das dir seine Höhen und Tiefen erschließt,
in das sich der Strom deines Lebens ergießt.

6) O send' auch in uns dein belebendes Licht,
geh auf uns im Herzen, verhülle dich nicht.
Du nahest, o sei uns mit Jubel gegrüßt,
du Sonne des Himmels, o heiliger Christ.