Christliche Liederdatenbank    

Die Sonne birgt nunmehr ihr angenehmes Licht

1) Die Sonne birgt nunmehr ihr angenehmes Licht,
der Abend will die Welt der Arbeit überheben,
es fordert meine Pflicht,
dem Höchsten für den Schutz des Tages Dank zu geben.

2) Was mein Beruf erheischt, ist wohl zu Ende bracht,
Leib und Vermögen sind noch frei von allem Schaden,
ich kann mich mit der Nacht
ohn' Unglück und Beschwer der Sorgenlast entladen.

3) Viel, leider, klagen sich verletzt durch Feind und Glut,
und andre fühlen sich gekränkt durch alle Glieder,
durch Gottes Engelhut
leg ich mich unversehrt zur sanften Ruhe nieder.

4) Wie werd ich dir, o Gott, dafür nun dankbar sein?
Mein schnödes Herz ist voll von leeren Eitelkeiten:
stell ich's zum Opfer ein,
so kann ich solches doch nicht nach Gebühr bereiten.

5) Mein Auge scheuet sich, den Himmel anzusehn,
der Abendröte Glanz beschämet meine Wangen,
was diesen Tag geschehn,
hat Strafe nur verdient (nicht Segen) zu erlangen.

6) Doch denk ich an die Nacht, da Jesus mich vertrat
vor deinem Richterstuhl in dunklem Ölbergsschatten,
was er da tät und bat,
kömmt mir und aller Welt noch heilsamlich zustatten.

7) Die schwere Nacht verbirgt und decket meine Schuld,
mein Heiland hat sie selbst gebüßet und begraben,
erworben deine Huld,
lässt mich zu dir in Buß' und Glauben Zutritt haben.

8) Drum klag ich mich zwar selbst mit Reue bei dir an,
glaub aber auch durch dich Verzeihung zu erwerben,
wenn meiner Hoffnung Kahn
den starken Anker fasst, so kann ich nicht verderben.

9) Ich danke für die Gnad' entwichner Tageszeit,
und kann ich diese Nacht derselben auch genießen,
werd ich aus Schuldigkeit,
dir neuen Morgendank zu bringen sein beflissen.

Text:
Melodie: Unbekannt