1) Dir strebt meine Seele zu,
Gott, mein Heil, mein Leben!
Alles, was mir fehlt, hast du,
und willst gern es geben.
Ja, von dir,
Herr, kommt mir
jede gute Gabe,
was ich bin und habe.
2) Innigst wird mein Herz erquickt,
wenn ich meine Plage,
was mir fehlet, was mich drückt,
dir vertraulich klage.
Jede Not,
die mir droht,
wird mir Armen kleiner,
denk ich, Vater, deiner.
3) O, wer hat, wer gibt so viel,
Geber, Schoner, Retter?
Freuden ohne Maß und Ziel,
schenkst du, Gott der Götter.
Diese Welt
schon enthält
so viel Gut's den Deinen,
was wird dort erschienen!
4) Stammt die Liebe nicht von dir,
womit Väter lieben,
und die Mütter, wenn sie hier
schwere Pflichten üben?
Ja, dein Hauch
wecket auch
diese zarten Triebe
treuer Gottesliebe.
5) Jeder Menschenseele, Gott,
gabst du milde Güte,
dass sie bei der Brüder Not
hilf' und Rettung biete.
Deine Hand
mild verband
sie, die Nationen,
die auf Erden wohnen.
6) Gott, der du die Liebe bist,
o, was wirst du schenken
denen, die zu jeder Frist
dein voll Liebe denken!
Deine Huld
tilgt die Schuld
ihrer Fehl' und Schwächen,
statt sie einst zu rächen.
7) Selig ist, der dir gefällt,
und dich Vater nennet,
der, was dieser Nam' enthält,
innig fühlt und kennet!
Er erhebt,
neu belebt,
sich aus niedern Schranken
auf zu Trostgedanken.
8) Du bist Vater! Also ruft
Berg und Talgefilde.
Feuer, Wasser, Erd' und Luft
rühmet deine Milde.
Vater, du,
unsre Ruh'!
Ehre diesem Namen
jetzt und ewig, Amen!