Durch dich, o Schöpfer, kann die Welt    

1) Durch dich, o Schöpfer, kann die Welt,
durch dich allein bestehen.
So lange sie dein Arm erhält,
wird sie auch nicht vergehen.
Du Urquell aller Kraft,
du bist's, der alles schafft.
Von dir, von dir allein
kommt Leben und Gedeihn,
dich preisen unsre Lieder!

2) Noch strahlt der Sonne mildes Licht
herab aus hoher Ferne,
noch weicht aus seinem Gleise nicht
das Heer zahlloser Sterne.
Noch wird zu rechter Zeit
des Mondes Licht erneut.
Noch wechseln Tag und Nacht,
wie, Herr, es deine Macht
von Anbeginn geordnet.

3) Noch bringen Frost und Schnee und Wind
und Reif und Tau und Regen,
die deiner Güte Boten sind,
den Ländern Heil und Segen.
Noch strömet auf dein Wort
des Lebens Quelle fort,
und wenn die Ernte naht,
rauscht noch die reife Saat
des Schnitters Arm entgegen.

4) Noch immer muss auf dein Geheiß
der Herbst sein Füllhorn leeren,
und nach des Winters Sturm und Eis
der Frühling wieder kehren.
Noch immer würzt die Luft
der Blumen süßer Duft.
Noch stellt in jedem Jahr
verjüngt sich wieder dar,
was unser Aug' entzücket.

5) Kein Same, Gott, kein Kraut vergeht,
und kein Geschlecht von Tieren.
So lange noch die Erde steht,
soll keines sich verlieren.
Du bist's, der in der Welt
die Wesen all' erhält.
Es pflanzet auf dein Wort
sich jedes Würmchen fort
in ungezählten Scharen.

6) Die Tiere sind des Todes Raub,
um nie zurück zu kehren.
Auch unsre Leiber werden Staub,
die Zeit wird sie zerstören.
Und dennoch fehlen sie
durch dich der Erde nie.
Es werden, wenn der Tod
auch gleich Entvölk'rung doht,
sich Mensch und Tier doch mehren.

7) Ja, Gott, du sorgst als Herr der Welt
auch für des Menschen Leben.
Du bist es, der es uns erhält.
Du hörst nicht auf zu geben,
was unsern Leib ernährt,
und unsre Kräfte mehrt.
Wer sollte sich nicht freun,
nicht dir sein Leben weihn?
Wer sollte dich nicht preisen?

Text:
Melodie: Ein feste Burg ist unser Gott