Christliche Liederdatenbank    

Ehrenkönig, Preis der Frommen

1) Ehrenkönig, Preis der Frommen,
der du ohne Zank und Streit
bist zu deinem Zion kommen
voller Huld und Niedrigkeit:
du, du bist die Krone, die Sonne, das Leben,
der Weg und die Wahrheit, die Freude darneben,
ohn' deiner Allgegenwart lieblichem Strahl
verfehlen wir alle die selige Wahl.

2) Du bist kommen zu dem Kerker,
den Tod umschlossen hält,
von dem blaugewölkten Erker
in die schwarz verhüllte Welt:
o Gnade und Liebe! Unendlichen Segen
bringt uns dein erwünschtes Ankommen zuwegen,
vertreibe die Finsternis, die uns umstrickt,
und mache uns arme Gefangne beglückt.

3) Ja, du lässest aus den Banden
die Gefangnen durch dein Blut,
machst des Teufels Reich zuschanden
und den Sündenschaden gut.
Denn du bist der Löwe, der mächtige Sieger,
vor welchen hinfallen die prächtigsten Krieger,
du führest die Schlüssel zur Höllen zum Tod,
und stiftest Versöhnung mit Menschen und Gott.

4) Durch dein Blut vom Gnadenbunde
als durch Gold und durch Rubin,
fallen alle Höllenhunde
und die Seelenmörder hin:
dass sie die Erlösten nicht können mehr plagen,
noch fernere Beute von Zion erjagen,
dies Lösegeld stillet den himmlischen Zorn
und freiet vom Joche, die drunter geborn.

5) Aus der Gruben, wo kein Wasser,
führst du die Gefangnen aus,
von dem Schlemmer von dem Prasser
zu dem sel'gen Himmelshaus:
Welt, Sünde und Satan vertrocknen die Quelle,
dass nichts zur Erquickung der Seelen sich stelle,
wenn diese berücken, verschmachtet vor Hitz,
und zittert im Kerker vom flammenden Blitz.

6) Wir sind auch durch dich befreiet
von der tiefen Gruben Schlamm,
du hast deinen Bund erneuet,
du erwürgtes Gotteslamm.
Es freute sich Salem, und sangen die Lieder,
da du ihm dein Lösegeld schenketest wieder,
so sind wir in dir auch von Herzen erquickt,
dass du uns der schädlichen Gruben entrückt.

7) Und da wir noch täglich ringen
mit der Hölle, Welt und Sünd',
ach, so hilf uns recht durchdringen,
durch der Feinde Mordgesind.
Zerhaue die Banden, verbrenne die Seilen,
und führ uns aus, dass wir nicht länger verweilen,
zerstöre die Gruben, da Wasser gebricht,
erquick uns die Deinen mit lieblichem Licht.

8) Gieß dein Blut voll Kostbarkeiten
auf uns bei der Sündenpein,
dass wir uns durch Buß bereiten
vor dir angenehm zu sein.
Zerknirsche die Herzen durch schmerzliche Reue,
und feuchte das dürre Land wieder auf's neue.
Erquick die Gebeine mit göttlicher Kraft,
versüße den Schmerz mit verzuckertem Saft.

Text:
Melodie: Eins ist not! Ach Herr, dies eine