Ein Jahr ist nun wieder vergangen    

1) Ein Jahr ist nun wieder vergangen
und mit ihm so manches Geschick.
Was ist dir von allem geblieben,
blickst du in Gedanken zurück?
Ob trübe, ob heitere Stunden,
sie kehren nicht mehr zurück.
Die Zeit ist an dich nicht gebunden,
bleibt stehn keinen Augenblick.

2) Es gehen dahin deine Jahre,
und wird auch manch Hoffnung erfüllt,
so bleibt dir doch immer ein Sehnen,
ein Hunger, den kein Mensch dir stillt.
Kannst du auch ein Leben dir nennen,
voll Liebe und Ehr und Glück,
du musst still am Ende bekennen:
"Es war nur ein Augenblick."

3) Je älter dein Leben an Jahren,
je schneller geht beides dahin;
und einmal kommt jedem die Frage:
"Hat mehr nicht das Leben an Sinn?"
Du brauchst viel Zeit hier im Leben
für schimmerndes Erdenglück,
und kommt dann die Zeit hier zum Sterben,
genügt nur ein Augenblick.

4) Ein Jahr hat nun wieder begonnen,
es könnte dein letztes hier sein!
Drum stelle dein Denken und Wollen
auf ewiges Leben hier ein!
Der Heiland, Er schenkt es mit Freuden,
o weis' Ihn nicht mehr zurück!
Vielleicht bleibt dir noch zum Entscheiden
nur heut dieser Augenblick!