Es lebt ein Gott, der Menschen liebt    

1) Es lebt ein Gott, der Menschen liebt!
Ich seh's, wohin ich blicke
am Nebel, der den Himmel trübt,
so wie am Sonnenblicke.

2) An jeder dunklen Regennacht,
wenn auch kein Stern mir leuchtet,
am Monde, wenn er freundlich lacht
und meinen Pfad beleuchtet.

3) Ich seh's, wenn Donnerwolken glühn
und Berg und Wald bewegen.
Ich seh's, wenn sie vorüber ziehn
am sanften Sommerregen.

4) Nicht nur, wenn Frühlingslüfte wehn
durch Laub und junge Blüte,
nicht nur, wenn reife Saaten stehn,
seh ich des Schöpfers Güte.

5) Ich seh sie auch, wenn tiefer Schnee
die starre Flur bedecket
und brausend von des Himmels Höh'
der Nord den Wand'rer schrecket.

6) Ich sah sie heiter oft im Glück
in tausend, tausend Freuden,
doch sieht sie mein betränter Blick
auch in Gefahr und Leiden.

7) Es lebt ein Gott, der Menschen liebt,
ich seh's wohin ich blicke.
Sei's, dass sich auch der Himmel trübt,
es dient zu meinem Glücke.

Text:
Melodie: Hör, liebe Seel, dir ruft der Herr