1) Es stand ein Mann in einem Tal
vor einem schönen Hügel
und seufzte mehr als hundertmal:
Ach, hätt ich doch nur Flügel!
Sag an, was das bedeuten soll?
Der Hügel, die Flügel?
Ach ja, ihr wisst es alle wohl,
dass man nach oben ringen soll.
2) Da droben auf dem Berge stand
ein Schloss mit goldner Pforte,
der Pförtner winkte mit der Hand,
lud ein mit süßem Worte.
Sag an, was das bedeuten soll?
Die Pforte, die Worte?
Ach ja, ihr wisst es alle wohl,
durch welche Tür man gehen soll.
3) O steig herauf, hier wartet Heil,
hier herrscht ein ew’ger Friede,
der Weg ist dorning zwar und steil,
doch Oben ruht der Müde.
Sag an, was das bedeuten soll?
Der Friede, der Müde?
Ach ja, ihr wisst es alle wohl,
dass eine Ruh noch kommen soll.
4) Der Mann sah immer sehnend hin,
doch scheute das Steigen,
so oft auch, die vorüberziehn,
das goldne Schloss ihm zeigen.
Sag an, was das bedeuten soll?
Das Steigen, das Zeigen?
Ach ja, ihr wisst es alle wohl,
dass bald die Tür sich schließen soll.
5) Und endlich schloss der Pförtner zu,
der Arme sah’s mit Schaudern,
wer eingehen will zur ewgen Ruh,
darf nicht in Trägheit zaudern.
Sag an, was das bedeuten soll?
Das Schauern, das Zaudern?
Ich glaub ihr wisst es alle wohl,
dass man sich heut’ bekehren soll.
Das Lied "Es stand ein Mann in einem Tal" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
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Singet und spielet dem Herrn - Band 2 (1959) Guitarren-Liederbuch |
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