Christliche Liederdatenbank    

Freud und Wollust dieser Welt

1) Freud' und Wollust dieser Welt,
Ehr' und Herrlichkeit, Reichtum und Geld
wehret nicht lang den Menschenkindern,
wer nun liebt die Seligkeit,
der bedenk's zu rechter Zeit,
und flieh allen Irrtum und Sünden.

2) Wart auf den Herrn alle Zeit,
schau, dass er sich find' in der Wahrheit.
Tu Buß' und besser' bald dein Leben.
Gottesfurcht im Herzen dein
halt dich nüchtern, keusch und rein,
in allem Tun auf deinen Wegen.

3) Bild dir für dein letztes End',
welchs dir wie ein Pfeil kommt gar behänd:
denn der Tod will nicht länger beiten,
wenn er kommt und klopfet an,
musst du mit ihm auf die Bahn,
von hinnen aus dieser Welt schreiten.

4) Nimm mit Fleiß wahr diese Stund,
in welcher du sollst mit deinem Mund
von allem Tun Rechtschaft geben:
denk, versöhne dich mit Gott,
eh' dich überfällt der Tod,
dieweil dir Gott vergönnt das Leben.

5) Wenn du gleich die ganze Welt
und all ihre Schätz', Kleinod und Geld
hättest alles in deinen Händen:
was hülf's dir, wo deine Seel'
würd' befleckt mit Sünd' und Fehl',
die sie machen vor Gott zuschanden?

6) Aller Welt Gunst, G'walt und Ruhm
ist wie auf dem Feld ein Gras und Blum',
die da bald in der Hitz' verwelket:
drum verlass dich nicht darauf,
sondern denk' an deine Tauf',
die den Glauben in dir erwecket.

7) Der Glaub' an Christum allein
ist besser als Gold und Edelstein,
es mag ihm nichts verglichen werden:
denn du musst alls lassen stehn,
durch den Tod von hinnen gehn,
dass du werdest zu Staub und Erden.

8) Leib und Seel' müssen allein,
worin sie am End' gefunden sein,
zu dem strengen Gerichte kommen:
da wird nicht ein Heuchelschein,
sondern das Gewissen rein
dich erfreuen und alle Frommen.

9) Erleucht, Herr, unsern Verstand,
dass die Lieb' zu dir werde entbrannt,
und unser Geist nach deim Heil trachte.
Kreuz'ge auch des Fleischs Begierd'
und die Welt samt ihrer Zierd'
durch deine Gnad' forthin veracht':

10) Auf dass dein heiliges Wort,
seine Kraft an uns übe hinfort
und unser Glaub' gestärket werde,
welcher die verblendte Welt
und was dieselb' in sich hält
Überwindet auf dieser Erde.

Text:
Melodie: Unbekannt