Frisch, frisch hindurch, mein Geist und Herz

1) Frisch, frisch hindurch, mein Geist und Herz,
auf Jesu Dornenwegen!
Gekrieget mich hier Leid und Schmerz,
auf Siegen folget Segen.
Nur föhlich aufgefasst
die leichte Liebeslast!
Das Leiden dieser kurzen Zeit
ist doch nicht wert der Herrlichkeit.

2) Du kennest, liebster Jesu, wohl
der Schultern ihr Vermögen;
du weißt schon, was ich tragen soll
und was du sollst auflegen.
Ich halte mich zu dir,
dein Will gescheh an mir,
dein Will, an dem mein Wollen hangt,
das nichts, als was du willst, verlangt.

3) Denn du, mein Gott, bist Sonn und Schild
der Gläubigen auf Erden,
die deinem Kreuz- und Marterbild
hier sollen ähnlich werden,
eh sie die Herrlichkeit
mit ihrer Kron erfreut.
Wer in Geduld gelitten hat,
kommt heim in Jesu Freudenstadt.

4) Du gingest selbst zu Ehren ein
durch Schmerz, Geduld und Leiden.
Sollt es mit mir hier anders sein?
Sollt ich in Rosen weiden?
Mit Jesus hier verhöhnt,
mit Jesus dort gekrönt,
mit Jesusschmach allhier geschmückt,
mit Jesusfreude dort erquickt.

5) Wohlan, so will ich in Geduld
nach deinem Willen leiden.
Der Becher fließt von deiner Huld,
den du mir tust bescheiden.
Im Kreuz erblick ich schon
die mir verheißne Kron.
Du leuchtest in Geduld mir vor,
ich folg, es geht zum Sternentor.