Für das Wunder gibt es keine Worte    

1) Für das Wunder gibt es keine Worte,
wer's beschreibt, verleugnet's schon.
Angelehnt steht die verschwiegne Pforte
und dahinter - Gottes Thron.

2) Mitten im Gedräng gemeinster Dinge,
wie ein Fenster plötzlich glänzt
Überfällt es uns - und so geringe,
so alltäglich und begrenzt,

3) Wie im Straßenstaube nicht die Spatzen,
ja, so niedrig kommt es her!
Und wir stehn und haben Zeit zu schwatzen
und es geht und kommt nicht mehr!

4) Wie ein Fremdling im vertrauten Kreise,
unerkannt und doch bekannt,
wie ein Schwert in abgenutzter Scheide,
wartend auf die jähe Hand,

5) Ist das Wunder: schüchterne Gebärde
dessen, der die Welt erdacht,
wandelt es im Augenblick die Erde
und das Paradies erwacht.

Text:
Melodie: Unbekannt